JAHRESBERICHT 2018
Der Jahresbericht 2018 dient wie die Berichte der Vorjahre zur Information der Mitglieder sowie unserer Partner. Er gehört auch zu den Nachweisen, die wir für öffentliche Förderungen erbringen. Zugleich bedanken wir uns mit diesem Bericht für die vielfältige Unterstützung unserer Arbeit insbesondere durch das Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz.
Die Angebote von medien.rlp – Institut für Medien und Pädagogik e.V. lassen sich systematisch in zwei Hauptbereiche gliedern: das Angebot an Medien zum Einsatz in der pädagogischen Arbeit (medien|angebot) und das pädagogische Angebot zur Arbeit mit und über Medien (medien| pädagogik).
Im Laufe seiner 60-jährigen Entwicklungsgeschichte hat der Landesfilmdienst Rheinland-Pfalz e.V. (seit 26.03.2015: medien.rlp – Institut für Medien und Pädagogik e.V.) im Vergleich zu den Partnereinrichtungen in den anderen Bundesländern bereits früh ein besonderes Angebotsprofil entwickelt. Die ursprüngliche Hauptaufgabe eines landesweiten nichtgewerblichen Filmverleihs wurde durch überregionale Kooperationen und eigene Beschaffungsprogramme geografisch und inhaltlich schon seit Beginn der 1970er Jahre deutlich weiterentwickelt: Durch Agenturpartnerschaften mit kommunalen, kirchlichen und freien Trägern gelang es, einen umfangreichen Filmpool für die nichtgewerbliche Arbeit zu etablieren. Der Filmverleih der Anfangsjahre, dem der Landesfilmdienst seinen Namen verdankte, hat sich bis zur heutigen Zeit zu einem für viele Auftraggeber arbeitenden Vertrieb für die Bereiche Bildungsmedien und Filmkultur entwickelt.
Noch entscheidender für die Entwicklung des Tätigkeitsprofils des Landesfilmdiensts in Rheinland- Pfalz waren die Ausweitung und die konzeptionelle Ausgestaltung der medienpädagogischen Angebote. Erste film- und medienpädagogische Veranstaltungen finden sich bereits seit den 1950er Jahren im Angebot des Landesfilmdienstes (siehe Kapitel: Daten zur Entwicklung). Seit den achtziger Jahren hat der LFD die Medienpädagogik zum neuen Angebotsschwerpunkt ausgebaut und ist heute ein wichtiger und verlässlicher Partner der Jugend- und Bildungsarbeit in ganz Rheinland-Pfalz. Auch 2018 partizipierten mehr als 10.000 Kinder, Jugendliche und Multiplikator*innen an 238 Projekten und Veranstaltungsangeboten (viel mehr noch besuchten die offenen Angebote von lokal-global). Die Fachkräfte der Jugendarbeit in Rheinland-Pfalz finden bei uns Antworten, Anregungen und konkrete kollegiale Unterstützung zu den Fragen des guten Aufwachsens und des selbstbestimmten
Umgangs mit Medien.
Unser medienpädagogisches Angebot für die Jugend- und die Bildungsarbeit sieht sowohl kurz- als auch längerfristige Angebote vor. So reagieren wir auf aktuelle Anliegen bedarfsorientiert mit freien und jährlich neu zusammengestellten Angeboten zur Fortbildung für Fachkräfte wie auch mit langfristigen Projekten als zuverlässige Basis für nachhaltige Kooperationen.
Der Start des Online-Projektes „lokal-global“ vor 21 Jahren stellte zugleich den Ausgangspunkt einer generellen Neukonzeption unserer medienpädagogischen Arbeit dar, die seither in längerfristig angelegte Projekte gefasst wird, welche der Jugendarbeit als Dienstleistung angeboten werden. Das medienpädagogische Grundkonzept, das hinter diesen Projektangeboten an die Jugendarbeit in Rheinland-Pfalz steht, ist auch nach zwei Jahrzehnten noch gültig: Mit Medien und jungen Menschen Erfahrungs- und Entwicklungsräume schaffen, in denen Medien als nützliche Instrumente erfahren und handhabbar werden, in denen zugleich soziale Kompetenz und die Auseinandersetzung mit Themen der Gesellschaft gefördert werden. Diese pädagogische Grundlegung muss immer wieder an die gesellschaftlichen Veränderungen und an die Medienentwicklung angepasst werden. Dass dieser Herausforderung auch im Jahr 2018 erneut Rechnung getragen wurde, dafür steht ein Projekt wie m.part, mit dem nunmehr im vierten Jahr die Möglichkeiten der gesellschaftlichen Beteiligung mit mobilen Medien erprobt werden.
2. medien|pädagogik: Themen und Strategien
In Zeiten der Medienkonvergenz verschwimmen auch die einst klar definierten Grenzen zwischen den medienpädagogischen Arbeitsfeldern, die nach der verwendeten Technik definiert worden sind. Themen und Projekte sind wichtiger geworden als die Technik, die natürlich immer noch bei allen unseren pädagogischen Ansätzen eine zentrale Rolle spielt: als anregendes Faszinosum, als Handwerkszeug, als Lernobjekt.
Auch bei den Projekten, die wir als Organisationsform unserer medienpädagogischen Arbeit im nächsten Kapitel behandeln, ist noch die Genese in der Beschäftigung mit Technik abzulesen. Längst ist es nicht mehr entscheidend, mit welcher Technik man arbeitet, sondern was man damit macht. Wir haben im Berichtsjahr 238 Veranstaltungen und Kooperationsprojekte gezählt (auch Mehrtagesveranstaltungen zählen bei uns als nur eine Veranstaltung), haben mehr als 10.000 Teilnehmer*innen registriert und haben eine breite Palette von Themen bearbeitet. Im Unterschied zu den Vorjahren sind in diesen statistischen Zahlen diejenigen DiG.iT-Projekte nicht mehr enthalten, bei denen sich unsere Rolle im Wesentlichen auf die technische Ausstattung und Beratung beschränkt. Etliche langjährige Partner im Bereich dieser Projekte arbeiten mittlerweile so selbstständig, dass eine direkt personelle Unterstützung unsererseits nicht notwendig ist.
Die Schwerpunkte unserer medienpädagogischen Arbeit liegen einerseits in der landesweiten Projektarbeit, andererseits gibt es einen deutlichen Aktivitätsschwerpunkt bei der Arbeit mit Filmen in Mainz, seit 2016 bzw. 2017 auch in Koblenz und Trier. 2015 hatten wir uns das strategische Ziel gesetzt, die beiden Geschäftsstellen in Koblenz und in Trier sowohl stärker in die Projekte einzubeziehen, ihnen aber auch lokal die pädagogische Arbeit mit Filmen zu ermöglichen. Diesen Weg haben wir seit 2016 konsequent beschritten, 2018 haben wir weitere wichtige Schritte getan (siehe hierzu Kapitel 6.2).
Die Arbeit mit Filmen reicht zurück bis zu den Anfängen unserer Vereinsgeschichte (siehe Kap. 7/Daten zur Entwicklung). Dabei sind wir seit jeher der Bildungs- und Kulturarbeit verpflichtet, d.h. aus der Filmrezeption sollte möglichst ein Mehrwert entspringen: in der Auseinandersetzung mit diversen Themen, in der Veränderung von Sichtweisen, Einstellungen, Wertorientierungen oder auch ein Mehrwert in Form eines Gemeinschaftserlebnisses.
Deshalb engagieren wir uns in mehreren Partnerschaften mit anderen Bildungseinrichtungen für die inhaltliche Filmarbeit, insbesondere seit vielen Jahren auch im Rahmen des „Alle Welt Kino“ sowie der langjährigen Veranstaltungsreihe „Film ab! Filmnachmittag für Ältere“. Bei allen Veranstaltungen steht der Inhalt im Mittelpunkt, und immer folgt dem Film mindestens ein Gespräch, manchmal – besonders im Rahmen der Kinderfilmarbeit – auch eine Aktion.
Während die o. g. Veranstaltungsreihen wie auch viele singuläre Filmvorführungen in der Geschäftsstelle Mainz primär dem Bereich der Erwachsenenbildung zuzuordnen sind, haben wir im Jahr 2013 in Zusammenarbeit mit dem Medienzentrum Mainz (heute: „Medienbildung Mainz“), das Angebot „Klasse Filme!“ entwickelt. Bei diesem Projekt, das sich an Schulklassen unterschiedlicher Schularten und Klassenstufen richtet, ist die inhaltliche Arbeit mit Filmen mit der Besonderheit des Veranstaltungsortes bei uns im Haus und mit einer hochwertigen Projektion und Beschallung verbunden. Das schafft eine Atmosphäre zwischen Schule und Kino, die der inhaltlichen Arbeit entgegenkommt. 2018 konnte das Projekt mit 24 Filmvorführungen in unserer Geschäftsstelle Mainz fortgeführt werden – über 700 Schüler*innen aus dem Raum Mainz haben daran teilgenommen.
Das in Mainz entwickelte Veranstaltungsmodell „Klasse Filme!“ war bereits 2016 erfolgreich auf unsere Geschäftsstelle in Koblenz übertragen und 2017 und 2018 fortgesetzt worden. Die Vorbereitungsarbeiten zu den Angeboten in Koblenz (Filmauswahl, Ausschreibung, Bewerbung etc.) werden seit 2017 gezielt dazu genutzt, zeitlich versetzte Veranstaltungen auch den Schulen in der Stadt Trier und dem Landkreis Trier-Saarburg anzubieten. Im Berichtsjahr konnten insgesamt 18 Veranstaltungen mit 406 Schüler*innen durchgeführt werden – dem tatsächlichen Bedarf konnte 2018 wegen der umfangreichen baulichen Sanierungsmaßnahmen im Exzellenzhaus Trier nicht entsprochen werden.
Unsere Kinderfilmtour „popcorn im maisfeld“ (siehe nächstes Kapitel) transportiert die Idee der inhaltlich orientierten Filmarbeit in die Jugendarbeit im ganzen Land Rheinland-Pfalz. Eine ganz andere Form der Filmarbeit hatten wir bereits mit dem Projekt „Wanderkino“ ausprobiert, das im Berichtsjahr fortgeführt und ausgebaut werden konnte: Junge Leute stellen ein Kurzfilmprogramm zusammen und bespielen mit einer mobilen Projektion die Wände der Stadt – moderiert, kommentiert, im Dialog mit dem mitwandernden Publikum.
Nach dem gelungenen Start des Projekts „m.part – Medien und Partizipation“ im Jahr 2015 konnten wir die Arbeit im Berichtsjahr intensivieren. Das Thema, mit dem Einsatz von Medien Beteiligungsprozesse zu initiieren, zu fördern und zu begleiten und für Dritte zugänglich zu machen, ist in der Jugendarbeit angekommen, die Kolleg*innen fragen zunehmend das Angebot an. Das bot uns die Gelegenheit über die vorgeschlagenen Projektkonzepte hinaus auch wieder neue Techniken und Möglichkeiten auszuprobieren und auf ihren Nutzen hin gemeinsam mit den Kolleg*innen vor Ort auszuprobieren. Auch das Projekt „Wanderkino“ als Partizipationsprojekt fand im Berichtsjahr erneut statt.
Als medienpädagogische Einrichtung sind wir immer nah dran an den neuen Trends und Entwicklungen, und das müssen wir auch. Wir schauen, wie diese neuen und manchmal auch neuartigen Medienangebote in pädagogischen Prozessen eingesetzt werden können und welchen Mehrwert das mit sich bringt. Insbesondere haben wir im vergangenen Jahr viel mit mobilen Endgeräten experimentiert, Methoden entwickelt und unseren traditionellen kreativen Medienprojektbereich auf die Nutzung mobiler und damit leicht zugänglicher Medien ausgeweitet. Im Sinne von schnell durchführbaren Kleinprojekten wiegt die Niedrigschwelligkeit in der Durchführung der Projekte den oft geringeren Kreativitätsspielraum und die derzeit noch verminderte Qualität der Projektergebnisse auf.
Mit der Platine MakeyMakey haben wir in dem Projekt „lokal-global“ ein Interface etabliert, das den kreativen und gestalterischen Spielraum in der Nutzung von Computern hervorhebt und erfahrbar macht. Dabei steht der Spaßfaktor, der Kreativitätsspielraum und die Niedrigschwelligkeit in der Nutzung, eine für die Jugendarbeit zentrale Bedingung, im Vordergrund.
Den Einrichtungen in der Jugendarbeit machen wir das Angebot, für eigene Medienprojekte Geräte von uns kostenlos zu leihen. Das ist nach wie vor ein stark nachgefragtes Angebot, weil wir Geräte auf dem Stand der Technik anbieten und wir sie für unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten konfektionieren und konfigurieren. Im Jahr 2018 haben wir den Einsatz von Hybridkameras weiter intensiviert, wir haben die Ausstattung von Tablets samt Zubehör aktualisiert und weiter ausgebaut. Den anhaltenden Trend der Nutzung von mobilen Endgeräten haben wir in unsere medienpraktische Arbeit integrieren können (z.B. im Bereich der Videoarbeit). Besonders bei kleineren und kürzeren Projekten ist der niedrigschwellige Zugang zum Videoschnitt über Tablets interessant. Mit der Produktionstechnik haben wir im Berichtsjahr 44 externe Veranstaltungen ausgestattet.
Viele unserer Aktivitäten in der Medienpädagogik sind auf Fachkräfte ausgerichtet, weil sie die unmittelbaren Bezugspersonen der Kinder und Jugendlichen vor Ort sind. Seit vielen Jahren haben wir verschiedene Fortbildungen aus eigener Initiative angeboten. Der Zertifikatskurs „Medienbildung in der Jugendarbeit“ war ein guter Ansatz, die Fortbildung von Fachkräften zu systematisieren. Nachdem im Jahr 2017 wegen mangelnder Nachfrage kein Zertifikatskurs stattfand, konnten im Jahr 2018 drei Zertifikatskurse geplant und durchführt werden. Die Umstrukturierung unseres eigenen Fortbildungsangebots im Jahr 2015 hin zu Kooperationen mit Jugendpfleger*innen und die Erweiterung des Angebots um einen Vor-Ort-Service hat sich bewährt und als positiv herausgestellt. Neben Anfragen aus dem Bereich der Jugendpflege sind auch Exkursionen und Praxiseinblicke in Form von Seminaren für Auszubildende und Studierende pädagogischer Fachrichtungen gefragt. Vermehrt kommen Anfragen zu Impulsvorträgen auf Fachtagungen und Konferenzen, bei denen wir als Experten zu verschiedenen Themen aus den Bereichen der Medienpädagogik und der praktischen Medienarbeit, zunehmend aber auch zum Themenbereich der Partizipation von Kindern und Jugendlichen eingeladen werden.
3.1. Die Projekte: Innovationen und Beharrlichkeit
3.6. Fort- und Weiterbildungen
3.9. „So geht’s“ – 16. Treffen der kommunalen Jugendvertretungen
3.10. Verschweigen Verurteilen
3.1. Die Projekte: Innovationen und Beharrlichkeit
Seit 1997 haben wir die medienpädagogische Arbeit konsequent und systematisch mit neuen und stets innovativen Konzepten und langem Atem in die richtige Richtung entwickelt. Als enger Partner der Jugendarbeit in Rheinland-Pfalz fühlen wir uns unseren Kooperationspartner*innen verpflichtet und beschränken uns nicht nur darauf verfügbar zu sein. Wir passen auch immer wieder unsere Konzepte und Angebote den sich weiterentwickelnden Medien und Medienangeboten an bzw. entwickeln ganz neue Herangehensweisen.
Unsere medienpädagogische Arbeit organisieren wir in nachhaltig konzipierten Projekten, die auch im Jahr 2018 ihre Qualität durch ihre Dauerhaftigkeit bewiesen haben: Es ist das 22. Jahr von lokal-global, es ist das 17. Jahr von jugend.rlp.de, es ist das 35. Jahr der video/film tage mit ihrem intensiven viertägigen Workshopangebot „filmcamp“ und ihrem Filmfestival „screening“ und es ist das 12. Jahr unserer Kinderfilmtour „popcorn im maisfeld“, die in diesem Jahr auf verstärkte Nachfrage an einigen Orten explizit um Filme für Jugendliche erweitert wurde. Das Projekt „m.part“ ist 4 Jahre alt und es beweist sich aufs Neue, dass eine verlässliche und dauerhafte Struktur für die Jugendarbeit von besonderer Bedeutung ist: erst müssen die Kooperationspartner*innen auf ein Projekt und ein Thema aufmerksam gemacht und sensibilisiert werden; dann müssen Kolleg*innen vor Ort die Jugendlichen informieren und ggf. Termine für kleine Test- und Kennenlernprojekte machen. Erst dann, wenn die Jugendlichen Erfahrungen gemacht haben mit kleineren Einstiegsprojekten, kann die Planung von größeren Vorhaben beginnen, weil eine Akzeptanz und ein notwendiges Maß an Berechenbarkeit für die Zielgruppe gegeben ist. Schließlich findet Jugendarbeit vornehmlich in der Freizeit statt, da müssen die Angebot schon sehr attraktiv sein um gegen Alternativangebote konkurrieren und bestehen zu können.
Die Projekte und die zugrundeliegenden Ideen werden von uns stets auf Aktualität und Attraktivität hin überprüft. Das ist auch zwingend notwendig, denn medienpädagogische Projekte müssen sich mehr als viele andere pädagogische Projekte unter den Mechanismen von Angebot und Nachfrage beweisen.
Seit 1997 haben alle unsere Projekte Standards gesetzt, die es so in anderen Bundesländern nicht gibt: Medienpädagogische Angebote dauerhaft, flächendeckend, zuverlässig, kompetent und innovativ in der Jugendarbeit zu verankern ist in dieser Kombination nirgends sonst gelungen.
Medienpädagogik, dieses vielbeschworene Desideratum der Jugendbildung, wird allzu gerne auf die kurzfristige Reaktion auf Hype und Horror der Medien reduziert. Aber sie kann sich weder an den Produktinnovationen der Industrie noch an den manchmal entsetzlichen Aspekten der Inhalte abarbeiten – mit beidem muss sie gut vertraut sein – ihr Arbeitsfeld sind die Kinder und Jugendlichen. Bei der Aufgabe, Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung zu fördern, unterstützen wir mit unserem Medienwissen und unseren Projekten die Jugendarbeit und helfen so den Kolleg*innen, ihrer Aufgabe auch in einer zunehmend medialisierten Gesellschaft gerecht werden zu können.
Die Internetseite jugend.rlp.de ist die Informationsplattform für Jugendarbeit in Rheinland-Pfalz. Das Team Medienpädagogik betreut diese Plattform sowohl redaktionell als auch technisch, in Auftrag gegeben vom Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz Rheinland- Pfalz.
Die gründlich recherchierten und aktuell gehaltenen Informationen zu Themen der Jugendarbeit bilden das Basisangebot, das sehr intensiv über Suchmaschinen wahrgenommen wird. Auf der Indexseite von jugend.rlp.de erscheinen täglich aktuelle Meldungen aus und für die Jugendarbeit. Der Newsletter wird monatlich im Durchschnitt an 1.527 Abonnent*innen verschickt, die allesamt geprüft sind und monatlich aktualisiert werden. Durch das Inkrafttreten der neuen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) im Mai 2018 haben wir im selben Monat alle Newsletterempfänger*innen angeschrieben und, wie vom Gesetzgeber vorgesehen, eine aktive Zustimmung zum weiteren Erhalt des Newsletters seitens der Abonnent*innen eingefordert. Wie zu erwarten war, haben sich nicht alle Abonnent*innen zurückgemeldet, wodurch die Versandliste von durchschnittlich 1.783 bis zum Inkrafttreten der DSGVO auf durchschnittlich 1.314 nach deren Inkrafttreten reduziert hat. Die Abonnentenzahlen sind seitdem konstant, weshalb wir davon ausgehen, dass die Empfänger*innen des Newsletters auch ein begründetes Interesse haben und wir von „echten“ Nutzer*innen ausgehen.
Ein zusätzliches Arbeitsfeld ergibt sich aus der Bereitstellung von „Freesites“, eine vorkonfigurierte Infrastruktur für Internetseiten, die Einrichtungen oder Akteure der Jugendarbeit kostenlos zur Erstellung einer eigenen Website nutzen können. Im Verlauf des Jahres 2018 haben sich einige Projekte in Kooperation mit Partner*innen ergeben, die ebenfalls auf diese Infrastruktur zugreifen wollen, die aber erst im Berichtsjahr 2019 Erwähnung finden werden.
jugend.rlp.de hat von Anfang an auf Fachinformation als redaktionell verantwortetes Angebot gesetzt. Nach dem Relaunch und dem damit verbundenen Serverwechsel Mitte 2017 ist das Berichtsjahr erstmals umfänglich erfasst und bietet so ein verlässliches und in den Folgejahren vergleichbares Erhebungsmoment. In 2018 beliefen die Zugriffszahlen durchschnittlich auf 123 unterschiedliche Besucher*innen und 163 Besuchen am Tag.
Viele Seiten von jugend.rlp.de gehören bei den Suchmaschinen zu den Referenzseiten bei dem jeweiligen Thema. Sie werden oft zitiert und sind entsprechend weit oben bei den Suchergebnissen zu finden.
Der Newsletter besteht zu mindestens 60% aus Meldungen, die aus Rheinland-Pfalz kommen, bei denen also eine Überschneidung mit anderen Newslettern ausgeschlossen ist. Im Unterschied zu vielen anderen Newslettern investieren wir sehr viel Energie in die Abonnentenpflege: Jede unzustellbare Mail wird registriert, neue Kolleg*innen in der Jugendarbeit werden von uns angesprochen und erhalten auf Wunsch den Newsletter, die Verteilerliste wird immer wieder manuell gepflegt. So stellen wir sicher, dass wir unser Zielpublikum auch wirklich erreichen und unsere Mails nicht blindlings streuen.
Seit 2006 bietet jugend.rlp.de allen Einrichtungen, Organisationen und Akteuren der Jugendarbeit in Rheinland-Pfalz eine ebenso einfache wie professionelle Lösung für die Einrichtung, Erstellung und Pflege einer eigenen Homepage an. Nach dem Relaunch von jugend.rlp.de im Mai 2017 wurde Anfang des Jahres 2018 der Bestand der Freesites aktualisiert und deren Inhalte transferiert. Dazu kommen Freesites, die wir im Auftrag von Partner*innen zu einem bestimmten Zweck einrichten (siehe unten).
Diese sogenannte Freesite auf jugend.rlp.de (jes-rlp.de) wurde von uns im Auftrag des MFFJIV im Jahr 2017 angelegt und erarbeitet. Für 2018 haben wir eine Förderung für die Pflege und den weiteren Ausbau der Seite erhalten. Ziel dieses Internetauftritts ist die stetige Sichtbarmachung der Aktivitäten rund um die vom Ministerrat verabschiedete Jugendstrategie „JES! Jung. Eigenständig. Stark – Dialog neue eigenständige Jugendpolitik Rheinland-Pfalz – auf dem Weg zu einem Bündnis für und mit der Jugend“.
lokal-global gibt es nun seit 22 Jahren. Das erfolgreichste und dauerhafteste Projekt in der Medienpädagogik bundesweit hat den unschätzbaren Vorteil, in ganz Rheinland-Pfalz präsent zu sein (s. Liste der Standorte) und so wesentlich zur Vernetzung der Jugendarbeit beizutragen.
Inhaltlich war und ist lokal-global immer innovativ. Gerade weil sich durch den Einsatz der Geräte vor Ort mit der genuinen Zielgruppe nur Projekte, Themen und Ideen durchsetzen, die auch gefallen. Spiele und Anwendungen werden an jedem Standort neu bewertet, eingesetzt und evaluiert. So entwickelt sich das Netzwerk stetig weiter und passt sich weitgehend an die Bedarfe der Zielgruppe an. Interessant ist dabei, dass Themen sich durchaus wiederholen. War in den vergangenen zehn Jahren das Thema LAN-Party bei der Zielgruppe nicht interessant, haben wir 2018 vier LAN-Partys in Rheinland-Pfalz mit Technik und pädagogischen Hintergrund unterstützen können. Das lokale und gemeinsame Spielen und Austauschen hat wieder an Reiz gewonnen. Auch 2019 sind schon mehrere LAN-Partys mit „lokal-global“ geplant.
Im Jahr 2015 haben wir mit dem Einsatz neuer und neuartiger Nutzerinterfaces begonnen. Dahinter verbirgt sich im Wesentlichen die kleine Platine namens MakeyMakey, die, angeschlossen an einen Computer, zur Steuerung von Spielen, Apps, zur Interaktion mit Musiksoftware und ähnlichem genutzt werden kann. Wir haben MakeyMakey in unser Angebot von „lokal-global“ mit aufgenommen und somit der Mensch-Maschine-Interaktion ein kreatives und gruppenorientiertes Moment gegeben. Die Rückmeldungen der Kolleg*innen sind durchweg positiv, insbesondere die Vielfalt an zu entdeckenden Möglichkeiten scheint zu beeindrucken – sowohl die Kinder und Jugendlichen, als auch die Kolleg*innen vor Ort. Wegen der positiven Resonanz haben wir in 2016 das MakeyMakey fest in das Angebot von lokal-global integriert. Auch im Jahr 2018 wurde das Makey Makey fast regelmäßig zum Netzwerk hinzugebucht und genutzt.
Allerdings ist mit dem Einsatz von MakeyMakey anfänglich ein hoher Erklärungsbedarf verbunden. Daher bieten wir bei der Lieferung und dem Aufbau von „lokal-global“ immer eine Ausprobierphase an, in der die Kolleg*innen vor Ort von uns begleitet die Funktionen erfahren und ggf. Inspirationen für ihre eigenen Projekte aufgreifen können.
Wie in den vergangenen Jahren waren auch zu Beginn des Jahres 2018 die Kapazitäten von „lokal- global“ schon erschöpft: 51 feste Termine von je 1 – 3 Wochen Laufzeit waren vereinbart. Weil wir in der Terminplanung die Auf- und Abbautermine miteinander synchronisieren, können wir bis zu 70 Standorte pro Jahr bedienen. Hinzu kommen noch Einsätze der Rechnernetzwerke von „lokal-global“, die wir nicht als Standorte in der Jugendarbeit zählen: Bei Seminaren und Events. Hier erweist sich nicht nur die pädagogische Konzeption von „lokal-global“ als richtig, sondern auch die ökonomische: Eine solch sinnvolle und dauerhafte Ausnutzung von technischen Kapazitäten ist in der Jugendarbeit einmalig und ohne Beispiel. Für 2019 ist „lokal-global“ bereits wieder voll ausgebucht und terminiert.
Grafik 1 – Standorte lokal-global (1997 – 2018)
Es hat sich ein fester Stamm von Kooperationspartner*innen für „lokal-global“ herausgebildet, aber immer wieder kommen auch neue Kund*innen hinzu. Da wir grundsätzlich mit allen Einrichtungen, Verbänden und Initiativen kooperieren, die in der Jugendarbeit tätig sind und die uns den Eindruck vermitteln, dass sie mit unserer Hilfe gute Angebote verwirklichen können, erschließen sich uns auch immer wieder neue Kooperationen und damit neue Blicke auf die haupt- und ehrenamtlich getragene Jugendarbeit.
Standorte von „lokal-global“ in der Jugendarbeit: 51, davon eigene Veranstaltungen: 20. In der Karte werden nur die 51 Veranstaltungen mit Kooperationspartnern in der lokalen Jugendarbeit aufgeführt. Einen Überblick, wo und wann „lokal-global“ 2018 in Rheinland-Pfalz stattfand, gibt es hier:
Karte 1 – 51 Standorte lokal-global 2018
(interaktiv einsehbar unter https://umap.openstreetmap.fr/de/map/projektkarte-lokal-global-jahresbericht_018_300402)
Im Projekt DiG.iT fassen wir alle lokalen Projekte zusammen, die sich in einem pädagogischen Kontext mit der Produktion von Medieninhalten befassen. Wir haben im Berichtsjahr 75 lokale Projekte durch Personaleinsatz und durch Geräteaustattung unterstützt. Darüber hinaus haben wir 44 Projekte mit technischer Ausstattung versorgt und beratend unterstützt, die in unseren statistischen Auswertungen unberücksichtigt bleiben. Bei den Kooperationsprojekten mit personeller Beteiligung unsererseits sind vor allem Projekte im Rahmen der Ferienbetreuung sowie mehrtägige medienpädagogische Projekte vonseiten der Jugendarbeit weiterhin stark gefragt.
Einen Überblick über alle medienpädagogischen Projekte und Veranstaltungen, die wir mit personeller Unterstützung durchgeführt haben, gibt es hier:
Karte 2 – 75 Kooperationsprojekte mit personeller Beteiligung DiG.iT 2018
(interaktiv einsehbar unter https://umap.openstreetmap.fr/de/map/projektkarte-digit-jahresbericht_018_300569)
Die 35. video/film tage haben wieder an Veranstaltungsorten in der Landeshauptstadt Mainz stattgefunden. Sowohl das „filmcamp“ als auch das „screening“ sind gut verlaufen und können als erfolgreich bewertet werden. Den Teilnehmer*innen des „filmcamp“ haben wir in diesem Jahr erstmals das Angebot gemacht, ihre Ergebnisse den Filmemacher*innen und dem Publikum des „screening“ in einem eigenen Filmblock zu präsentieren. Einige Drehteams haben diese Möglichkeit angenommen und ihre Filme vor großer Runde vertreten.
Wie in den vergangenen Jahren haben wir das „filmcamp“ am Ende der Sommerferien veranstaltet. Das „filmcamp_018“ war mit 50 Teilnehmer*innen gut gebucht und ist erfolgreich verlaufen, die Rückmeldungen waren durchweg sehr positiv. Wie im Vorjahr hat die Kooperation mit dem Haus der Jugend Mainz reibungslos funktioniert, die Teilnehmer*innen sind sehr zufrieden gewesen, auch hinsichtlich des Veranstaltungsortes. Im Gebäude konnten wir unkomplizierte und kostenlose Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung stellen. Bei der Verpflegung griffen wir auf lokale Gastronomen zurück, die alle Ernährungswünsche der Teilnehmer*innen berücksichtigen konnten.
Neben der erfolgreichen Zusammenarbeit mit etablierten Workshopleitern haben wir in diesem Jahr die Workshops Dokumentarfilm, Schauspiel und Magie in bewegten Bildern mit lokalen Profis besetzt (Melanie Beisswenger – Trickfilm, Michael Schwarz – Dokumentarfilm, Armin Dillenberger – Schauspiel). So konnten wir einen stärkeren lokalen Bezug herstellen und uns enger mit den lokalen Akteuren vernetzen.
Wie gewohnt wurde engagiert und voller Begeisterung an den Projekten gearbeitet – die Ergebnisse sind auf https://videofilmtage.de zu sehen. Am Abend haben wir den Teilnehmer*innen verschiedene freiwillige Angebote, z.B. Quizabend – natürlich rundum das Thema Film – und Outdoor-Kino-Abend, gemacht. Die Angebote wurden seitens der Teilnehmer*innen gut angenommen und werden von uns im kommenden Jahr weiter verfolgt.
Das „screening_018“ fand am letzten Oktoberwochenende im Neustadtzentrum in Mainz statt. 340 Filme (Vorjahr 369) wurden zum Wettbewerb der video/film tage eingereicht. Damit bewegen wir uns im Bereich vergleichbarer Veranstaltungen bei den Einreichezahlen in der Oberklasse und stehen auch im Vergleich zu wesentlich größeren und besser ausgestatteten Festivals extrem gut da. Was uns an Mitteln fehlt kompensieren wir durch Eigenleistung, indem das Veranstalterteam selbst die eingereichten Filme an Wochenenden sichtet. Das ist zugleich für die medienpädagogischen Fachkräfte eine hervorragende Fortbildung: Es bietet die Gelegenheit die Themen und die ästhetischen Ansätze der jungen Kreativen zu sehen und die Arbeiten vieler medienpädagogischer Einrichtungen und Initiativen kennenzulernen. Daneben führen wir sämtliche Vorbereitungen selbst durch, mit eigenem Personal und eigenem Equipment. Das schafft Synergieeffekte, ohne die das Festival in dieser Qualität und mit dieser Atmosphäre sicherlich nicht durchzuführen wäre.
Die Zahl der eingeladenen Filme (12 Filme waren eingeladen, 11 Filme sind im Programm der Jury gelaufen, 2 medienpädagogische Filme liefen nicht im Programm sondern wurden zur Preisverleihung eingeladen) ergibt sich aus den ökonomischen Möglichkeiten und der Maxime, nur Filme zu zeigen, deren Macher*innen persönlich der Einladung nach Mainz folgen. Unserer Einladung ist mit dem Dokumentarfilm „Tracing Addai“ von Esther Niemeier auch ein für den Studenten-Oscar nominierter Film gefolgt. Im vergangenen Jahr ist der Gewinnerfilm des Studentenoscars „Watu Wote“ krankheitsbedingt leider kurzfristig aus der Finalrunde ausgeschieden. Als Veranstalter freuen wir uns über die kontinuierliche Qualität der eingereichten Filme.
Die Jury bestand aus dem ehemaligen Preisträger der video/film tage Justin Peach (Kameramann, Regisseur, Medien Designer), Michael Schwarz (freiberuflicher Regisseur und Autor, bevorzugt im dokumentarischen Bereich) und Prof. Melanie Beisswenger (Charakter Animatorin und Filmemacherin). Moderiert wurde die Veranstaltung wie in den Vorjahren von der ehemaligen Preisträgerin der video/ film tage Lena Liberta.
3.6. Fort- und Weiterbildungen
In Kooperation mit dem Sozialpädagogischen Fortbildungszentrum organisierten wir die Landesjugendpflegetagung 2018 und führten diese im November 2018 gemeinsam durch. Unser Schwerpunkt lag dabei darin, unterschiedliche mediale Werkzeuge für die Organisation, für die Arbeit während der Veranstaltung und zu Dokumentationszwecken einzurichten und für die Nutzung bereitzustellen. Zudem sind mit dem Jugend- und Kulturzentrum Yellow aus Ingelheim, der Rheinische Gesellschaft für Innere Mission und Hilfswerk GmbH und der Kreisverwaltung Germersheim bereits drei weitere medienpädagogische Fachtage mit unserer Unterstützung geplant. Zielgruppe sind Schulsozialarbeiter, Jugendberufshilfe und Jugendpfleger*innen. Hierbei werden wir sowohl die Organisation, als auch zu gewissen Teilen den fachlichen Input in Form von Vorträgen und Workshops übernehmen. Die Fachtage sind ab Mai 2019 geplant.
Der Zertifikatskurs ist im Auftrag des Ministeriums für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen entwickelt worden. Nach einem fünftägigen Fortbildungsprogramm, das vom Ministerium vorgegeben war, erhalten die teilnehmenden Mitarbeiter*innen aus der Jugendarbeit in Rheinland-Pfalz ein Zertifikat des Ministeriums.
Nachdem 2017 wegen mangelnder Nachfrage leider kein Zertifikatskurs stattfand, konnten wir im Jahr 2018 gemeinsam mit den Partner*innen aus der kommunalen Jugendarbeit drei Zertifikatskurse planen und durchführen (Hachenburg, Koblenz, Mainz). Insgesamt gestaltet sich die Veranstaltung der Zertifikatskurse durch das etablierte Verfahren und die Erfahrung der Mitarbeiter*innen routiniert. Es kamen zahlreiche Anfragen für einen Zertifikatskurs bei uns an, der Bedarf und die Nachfrage nach dem Fortbildungsprogramm ist da. In der Folge konnten wir bereits mit den Planungen zur Durchführung eines Zertifikatskurses in Trier im Jahr 2019 beginnen.
In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz fand am 28.09.2018 in Worms die Fortbildung „Digitale Zivilcourage. Argumentations- und Handlungsmöglichkeiten im Internet“ statt. Mit unserer Expertise kann die Landeszentrale für politische Bildung das Thema „Neue Medien“ angemessen bearbeiten und den Bedarf an Fortbildungen zu dem Thema dort decken, wo er besteht. Die Veranstaltung war ein Pilotprojekt mit dem Ziel im Jahr 2019 gemeinsam zwölf Fortbildungen zu digitaler Zivilcourage an unterschiedlichen Orten in Rheinland-Pfalz durchzuführen. Im Zentrum der Fortbildung stehen der zivilgesellschaftliche Umgang mit Social Media, politischem Framing, Hate Speech und Fake News in Theorie und Praxis. Teilgenommen haben Argumentationstrainer*innen des Argumentationstrainings gegen Stammtischparolen, Zivilcouragetrainer*innen aus dem Netzwerk Zivilcourage RLP und Mitglieder des Beratungsknotens vom Beratungsnetzwerk Rechtsextremismus. Das interaktive Handout zur Veranstaltung gibt es
hier: https://yourpart.eu/p/digitale_zivilcourage
Das Thema Hate Speech, also Hasskommentare oder -beiträge im Internet, vor allem in sozialen Medien, beschäftigte im Berichtsjahr viele. In diesem Zusammenhang boten wir auf verschiedenen Tagungen Workshops zum Thema an. Ausgehend von der Fragestellung, welche Erscheinungsformen von Antisemitismus und Hass im Netz kursieren, haben sich beispielsweise im Workshop „#antisemitismus – Hass im Netz“ beim Fachtag „Antisemitismus in seinen unterschiedlichen Facetten“ des Kompetenznetzwerks „Demokratie leben!“ in Rheinland-Pfalz am 28. November 12 Teilnehmer*innen gemeinsam mit Mechanismen und narrativen Strukturen von Hassbotschaften beschäftigt. Um dem Phänomen Antisemitismus im digitalen Raum gestärkt entgegentreten zu können, wurden von den Teilnehmer*innen auch unterschiedliche Umgangsformen diskutiert. Auf der Veranstaltung „Disst Du noch oder diskutierst Du schon?“ im Rahmen der Reihe zur „Zukunft der parlamentarischen Demokratie“ des Landtags Rheinland-Pfalz am 15. November gaben wir einen Workshop zum Thema für Jugendliche. Die im Workshop erarbeiteten Vorschläge zum Umgang mit Hasskommentaren im Internet haben die Jugendlichen am Abend im Landtag in Mainz einem interessierten Publikum und der Politikerin Renate Künast vorgestellt. Künast hielt einen Impulsvortrag zu Ihrem Buch „Hass ist keine Meinung“ und diskutierte anschließend in einer offenen Diskussionsrunde mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Medienpädagogik – vertreten durch uns – und dem Publikum.
In Kooperation mit dem Kulturbüro Rheinland-Pfalz bieten wir bereits seit einigen Jahren regelmäßig medienpädagogische Workshops für die Freiwilligendienstleistenden im Bereich Ganztagsschule in Rheinland-Pfalz an. Inhalte der Workshops sind das praktische Erarbeiten eigener Medieninhalte, wie z.B. Kurz- oder Stopptrickfilme sowie der Transfer auf die eigene pädagogische Arbeit in den jeweiligen Einsatzstellen der Freiwilligen. Zudem sind wir seit Beginn an beim Zusatzangebot für Freiwilligendienstleistendende in ganz Deutschland, dem „#fsj digital“, regelmäßig mit einem Angebot vertreten. 2018 wurden in diesem Rahmen Workshops zur Filmproduktion, interaktiven Kartengestaltung (Mapping), Webseitengestaltung und digitalem Layout angeboten. Die Kooperation mit dem Kulturbüro Rheinland-Pfalz in Hinblick auf die medienpädagogische Aus- und Weiterbildung hat sich in den letzten Jahren verfestigt und gehört zum festen Bestandteil der jeweiligen Jahresplanung.
Das Fortbildungsangebot zum Thema Kampagnenarbeit beinhaltet Grundlagen in der Öffentlichkeitsarbeit und vermittelt Techniken und Wissen, wie eine gute Kampagne gestartet werden kann. Das Fortbildungsformat „Wirksam Werben – Kampagnenarbeit in der Jugendarbeit“ wurde im Jahr 2018 insgesamt viermal angeboten. Kooperationspartner*innen waren hierbei die Kreisverwaltung Rhein-Pfalz-Kreis, die Kreisverwaltung Vulkaneifel, das Kinder- und Jugendbüro Worms und das Jugendzentrum Birkenfeld.
Neben den festen Fortbildungsangeboten, wie dem Zertifikatskurs oder thematischen Konzepten wie „Wirksam Werben – Kampagnenarbeit in der Jugendarbeit“ bieten wir auf Anfrage auch maßgeschneiderte Fortbildungen je nach Bedarf an. Dabei versuchen wir alle Wünsche rund um das Thema Medien zu realisieren. 2018 sind so beispielsweise Fortbildungen zu Themen wie Fotografie und Film- sowie Schnittgrundlagen entstanden. In praktischen Workshops wurden zudem Grundlagen des medienpädagogischen Arbeitens besprochen und ausprobiert. Dabei ging es um Themen wie „Jugend und Medien“, „Mobile Medien in der Jugendarbeit“, sowie „Medien und Demokratie“.
In Form von Vorträgen und Seminaren geben wir regelmäßig theoretischen Input zu medienpädagogischen Themen. Einen Impulsvortrag über die Bedeutung der Medien für die Persönlichkeitsentwicklung haben wir auf der Netzwerkkonferenz für die Fachkräfte des Netzwerks zum Schutz des Kindeswohls und der Kindergesundheit am 21.11.2018 in Bad Kreuznach gegeben. Die Bedeutung der Medien im Alltag junger Menschen wurde dort ebenso erörtert, wie die Frage nach dem kreativen Umgang mit Medien in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Anwesend waren ca. 120 interessierte Zuhörer*innen des Netzwerks.
Im Rahmen der Mitgliederversammlung der Sportjugend Rheinland-Pfalz am 14.04.2018 gab es von unserer Seite ebenfalls einen Impulsvortrag zum Thema „Jugendrelevante Medien und Apps kurz erklärt“. Vertreter*innen verschiedener Sportvereine aus Rheinland-Pfalz waren anwesend und informierten sich über die Mediennutzung Jugendlicher. Zudem wurden digitale Tools vorgestellt, die die Beteiligungsmöglichkeiten der Vereinsmitglieder unterstützen, vereinfachen und jugendgerechter gestalten können.
Neben dem Bereich Jugend und Medien gibt es auch immer wieder Anfragen zur Medienerziehung im Kindergartenalter. In Kooperation mit den Berufsbildenden Schule der Kreuznacher Diakonie fand beispielsweise eine Fortbildungsveranstaltung für die Auszubildenden im Erzieher*innenbereich statt. Thematisiert wurden neben allgemeinen theoretischen Grundlagen zur Medienbildung auch das Mediennutzungsverhalten von Kindergarten- und Kleinkindern. Zudem hatten die angehenden Erzieher*innen die Möglichkeit verschiedene Projektansätze aus den Bereichen Film, Foto, Audio, Computer und Apps selbst auszuprobieren und so Ideen für die praktische Arbeit zu sammeln. Des weiteren bieten wir regelmäßig Studierenden der Johannes-Gutenberg Universität Mainz sowie der Katholische Hochschule Mainz bei Informationsveranstaltungen eine Einführung in die medienpädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen an. In Kooperation mit dem Stadtteilbüro Landau-Süd boten wir im Berichtsjahr eine Aufklärungsveranstaltung für Mütter mit Migrationshintergrund zu Fragen der Medienerziehung an. In Kusel fand die 11. Netzwerkkonferenz „Kindeswohl und Kindergesundheit im Landkreis Kusel“ statt, bei der wir neben Prof. Dr. med. Rainer Riedel mit einem Vortrag und anschließender Diskussionsrunde beteiligt waren.
Einen Überblick, wo und wann die 33 Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen 2018 stattfanden, gibt es hier:
Karte 3 – 33 Fort- und Weiterbildungen 2018
(interaktiv einsehbar unter https://umap.openstreetmap.fr/de/map/projektkarte-fobi-jahresbericht_018_300572)
3.7. „popcorn im maisfeld“ – Kinder- und Jugendfilmtour in Rheinland-Pfalz
Seit zwölf Jahren gibt es die Kinder- und Jugendfilmtour als eigenständiges Projekt. Gefördert wurde sie auch in diesem Jahr wieder von der Stiftung Medienkompetenzförderung Südwest und vom Jugendministerium Rheinland-Pfalz.
Mittlerweile ist die Kinder- und Jugendfilmtour bei vielen Jugendeinrichtungen in Rheinland-Pfalz fester Bestandteil in der Jahresplanung. Auch im Jahr 2018 war die Resonanz auf unsere Ausschreibung so groß, dass wir uns wieder entschlossen haben, alle ernsthaften Anfragen nach einem
Termin zu erfüllen. Das geht nur, wenn alle im Team sich dem Projekt weit über das Maß ihrer arbeitsrechtlichen Bindung hinaus verpflichtet fühlen. Das sind Situationen, in denen Beruf und Ehrenamt nahtlos ineinander übergehen. Die große Anzahl an Terminen war auch deshalb möglich, da insgesamt drei Teams von den Geschäftsstellen in Mainz, Trier und Koblenz aus die jeweiligen Regionen bedienten. So konnten mehr Termine aufgrund von kürzeren Anfahrtszeiten realisiert und fast alle Anmeldungen (29 von 35) in der Planung berücksichtigt werden. Seit einigen Jahren findet „popcorn im maisfeld“ nun während der Herbstferien statt, sodass durch Veranstaltungen im Rahmen von Ferienprogrammen meist mit festen Besucherzahlen gerechnet werden kann und weniger Termine ausfallen müssen. Zudem konnte im Jahr 2018 aufgrund erhöhter Nachfrage in den Vorjahren das Programm auf Jugendtermine ausgeweitet werden, was auf sehr positive Resonanz bei den Jugendpfleger*innen vor Ort stieß. Möglich wurde das durch eine Erhöhung der Förderung durch das Jugendministerium. Insgesamt wurden 29 Termine geplant, von denen 27 stattfanden.
Ein ausführlicher Bericht zu „popcorn im maisfeld“ 2018 liegt vor und kann angefordert werden. Weitere Informationen finden sich auf der Projektseite kinderfilmtour.de.
Einen Überblick, wo und wann die 27 „popcorn im maisfeld“-Veranstaltungen im Jahr 2018 stattfanden, gibt es hier:
Karte 4 – 27 Orte „popcorn im maisfeld“ 2018
(interaktiv einsehbar unter https://umap.openstreetmap.fr/de/map/projektkarte-popcorn-im-maisfeld-jahresbericht_300562)
3.8. „m.part“ – mobile Medien und gesellschaftliche Beteiligung
Das Projekt „m.part“ setzt kreativ und medienproduktiv an einem der wichtigsten Handlungsfelder der Jugendarbeit an – Partizipation als zentrales Anliegen bei der Persönlichkeitsbildung und Gesellschaftsgestaltung. Mit „m.part“ konnten wir seit 2015 viele unterschiedliche Teilprojekte durchführen und diverse Instrumente, Techniken und Methoden ausprobieren. Einerseits haben wir die technischen Möglichkeiten angeschaut und erprobt, die für partizipationsorientierte Projekte und digitale Beteiligungsprozesse in Frage kommen. Andererseits ging es darum, ob Kinder und Jugendliche die Möglichkeiten zur Beteiligung im näheren Umfeld und zur Mitgestaltung ihres Sozialraums annehmen. In dieser Anfangszeit war es für das Projekt wichtig bekannt gemacht zu werden, die Kolleg*innen in der Jugendarbeit mussten für die Potentiale, die „m.part“ bieten kann, sensibilisiert und motiviert werden. Von daher haben wir unsere Projekte immer an den realen Möglichkeiten der Jugendarbeit orientiert. Jugendarbeit kann selten langfristige Projekte mit hohem Anspruch inszenieren – das sind absolute Ausnahmen. Jugendarbeit muss sich auf ihre Klientel konzentrieren, und das sind auch Kinder und Jugendliche, die Freizeit verbringen wollen ohne sich unter hohem Druck herausfordernden Aufgaben zu stellen. Deshalb muss Jugendarbeit für alle inhaltlichen Projekte zusätzliche Motivation liefern, muss attraktiv sein und muss Bildungs- und Erziehungsauftrag und Freizeitgestaltung miteinander verbinden können. Der Mehrwert ist, so scheint es, angekommen, denn die Möglichkeit, diesen Ansatz mit digitalen Medien kombinieren zu können, ist vor allem für viele Jugendliche reizvoll.
Die Instrumente, die derzeit gerade unseren Alltag digitalisieren, bieten genügend Möglichkeiten, spannende, lehrreiche, motivierende und begeisternde Projekte zu inszenieren – einfach weil sie so viele technische Möglichkeiten bieten. Dem Einsatz in der Jugendarbeit steht meist im Weg, dass die digitalen Instrumente auf den ersten Blick wenig für die Gruppenarbeit geeignet erscheinen. Und viele Kolleg*innen in der Jugendarbeit haben nicht das Gefühl, dass ihre eigene Alltagskompetenz im Umgang mit Medien dem Anspruch genügt, eigene Projekte mit Kindern und Jugendlichen durchzuführen.
Wir haben im Projekt „m.part“ 2018 ebenso bestehende Projektformate weiter ausgebaut wie neue Ansätze sowie teilweise größere und umfangreichere Teilprojekte planen und durchführen können. In den Projekten haben wir gezeigt, dass man auch eine gruppenorientierte Nutzung der digitalen Medien im Sinn des Auftrags der Jugendarbeit inszenieren kann. Man muss allerdings die Rahmenbedingungen entsprechend gestalten. Das ist angekommen bei den Jugendpfleger*innen – das Thema ePartizipation rückt immer stärker in den Fokus der Jugendarbeit. Wir sehen dadurch für das kommende Jahr 2019 die Möglichkeit Maßnahmen durchzuführen, die es Kindern und Jugendlichen ermöglichen einen wahrnehmbaren Beitrag zur Gestaltung der Gesellschaft zu leisten.
Zum Projekt m.part liegt ein eigener Bericht vor, der gerne bei uns angefordert werden kann. Insgesamt haben 12 größere und kleinere Projekte stattgefunden. Einen Überblick, wo und wann „m.part“-Projekte im Jahr 2018 stattgefunden haben, gibt es hier:
Karte 5 – 12 größere und kleinere Projekte m.part 2018
(interaktiv einsehbar unter https://umap.openstreetmap.fr/de/map/projektkarte-mpart-jahresbericht_018_300565)
3.9. „So geht’s“ – 16. Treffen der kommunalen Jugendvertretungen
Seit 2014 organisieren und führen wir das Treffen der kommunalen Jugendvertretungen im Auftrag des Jugendministeriums durch. In diesem Jahr fand die Veranstaltung in Bad Neuenahr-Ahrweiler in Kooperation mit der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKUJA) Bad Neuenahr-Ahrweiler im Mehrgenerationenhaus in Neuenahr statt. Unterstützt wurden wir dabei von Daniela Mahr von Reflecta – Rethink Your World mit einem Impulsvortrag zu alternativen Formen politischer und gesellschaftlicher Beteiligung abseits tradierter Strukturen und Seda Demiriz, die die Veranstaltung als Graphic Recorderin begleitete.
Das 16. Treffen der kommunalen Jugendvertretungen wurde entsprechend des Wunsches der Jugendlichen in seiner Struktur offener angelegt. Die Jugendlichen hatten so die Gelegenheit, ihre Ideen noch stärker mit einzubringen. Die dafür vorgesehenen Zeiträume wurden produktiv zur Auseinandersetzung mit den eigenen Belangen genutzt. In interessenbasierten Kleingruppen konnte ebenso über vorhandene Projekte reflektiert wie neue Ideen entwickelt und Kontakte zu anderen Jugendvertretungen geknüpft werden. Der gegenseitige Austausch von Wissen und Erfahrungen sowie lösungsorientiertes Arbeiten an den eigenen Fragestellungen und zukunftsfähigen Visionen standen im Vordergrund. Anhand der Frage „Wie soll oder wird unsere Gesellschaft 2050 aussehen?“ entwickelten die Teilnehmer*innen Vorstellungen, Wünsche und Befürchtungen für die Zukunft, diskutierten diese und präsentierten ihre Modelle und konkrete Vorschläge, um diese umzusetzen.
Höhepunkt des Tages war das Gespräch mit Jugendministerin Anne Spiegel, die den Jugendlichen ihre Fragen beantwortete, ihre Anliegen anhörte und sich mit ihnen austauschte. Die Ministerin appellierte an die Teilnehmer*innen laut und beharrlich zu sein, damit ihre Interessen gehört und vertreten werden. Aus aktuellem Anlass war auch die Diskussion über Rechtspopulismus Thema. Die Ministerin sprach sich klar für die Bedeutung und Wichtigkeit der Demokratie aus und dankte den Teilnehmer*innen für ihr Engagement im Rahmen der Jugendvertretungen. Neben der Ministerin waren auch Vertreter*innen der Presse aus Rheinland-Pfalz anwesend. Ein Bericht des SWR über das Treffen der kommunalen Jugendvertretungen ist auf der Website des Senders zu sehen.
Traditioneller Bestandteil der Netzwerktreffen „So-geht’s“ sind die Gespräche mit den jugendpolitischen Sprecher*innen der Landtagsfraktionen am Sonntag Vormittag. Alle Parteien waren eingeladen, gekommen sind Dirk Herber (CDU) und Marc Ruland (SPD). Sie stellten sich den Jugendlichen zum Dialog, gaben Tipps, hörten ihnen aufmerksam zu und erörterten den Jugendlichen die Standpunkte ihrer Parteien. Auch vor dem Hintergrund der Wahlen im nächsten Jahr wurde das Wahlalter 16 kontrovers diskutiert. Marc Ruland machte den Jugendvertreter*innen außerdem das Angebot, zwischen den jährlichen „So-geht’s“-Treffen im Landtag zusammenzukommen, um sich weiter über aktuelle jugendpolitische Belange auszutauschen und besser zu vernetzen. Auch der Vorstand des im Juni 2017 gegründeten Dachverbands der kommunalen Jugendvertretungen RLP e.V. hatte am Sonntag einen eigenen Slot. Hier präsentierte er seinen Bericht zur Arbeit.
Nähere Informationen, Berichte und die Grafic-Recordings finden sich auf der Projektseite unter jugend.rlp.de/jvt.
3.10. Verschweigen Verurteilen - Ausstellung zur Verfolgung von Homosexualität in Rheinland-Pfalz von 1946 bis 1973
medien.rlp hat das Verleihmanagement und die Logistik der mobilen Ausstellung „Verschweigen Verurteilen – Ausstellung zur Verfolgung von Homosexualität in Rheinland-Pfalz von 1946 bis 1973″ für das MFFJIV übernommen. Als Partner des Ministeriums informieren und beraten wir potentielle Entleiher*innen und Ausstellungsnehmer*innen zu technischen, räumlichen und organisatorischen Gesichtspunkten, koordinieren Verleih sowie Disposition mit fest zu vereinbarenden Terminen und führen den Hin- und Rücktransport sowie den Auf- und Abbau unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten durch.
2018 gab es neben diversen Telefonanfragen 16 schriftliche Anfragen zur Ausstellung. Eine kurzfristige Anfrage aus Kusel musste in Ermangelung geeigneter Räumlichkeiten ausfallen. Insgesamt war die mobile Ausstellung im Berichtsjahr an drei Standorten zu sehen:
Bereits Ende des Jahres standen für 2019 sieben Standorte fest, sodass die Ausstellung im kommenden Jahr deutlich höher frequentiert sein wird. Insgesamt 10 der 16 schriftlichen Anfragen konnten in eine erfolgreiche Planung überführt werden. Derzeit ist davon auszugehen, dass die Ausstellung von Anfang März bis Ende November 2019 fast durchgängig unterwegs sein wird. Auch für 2020 liegt bereits eine Reservierung vor. Das Thema „Verfolgung homosexueller Menschen in der NS- Zeit“ wird Schwerpunkt der Gedenkarbeit des Landtags zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus sein. In diesem Kontext ist die Ausstellung für den Januar 2020 reserviert.
4. medien|angebot
4.1. medien|angebot: Zusammensetzung und Inanspruchnahme
4.3. Verleih für Kommunale Medienzentren
4.4. Mediendistribution für kirchliche Partner
4.5. Verleihagentur für kulturelle Filmarbeit
4.6. Mediendistribution – Lizenzvermittlung – Medienberatung
Bei der Vermittlung von Wissen und Bildung spielen Bilder, Filme, Medien seit jeher eine wichtige Rolle. Der Verleih von Filmen in Bildungskontexten war die ursprüngliche Hauptaufgabe der Landesfilmdienste, die seit Beginn der 1950er Jahren in den westdeutschen Bundesländern gegründet worden sind. Der Landesfilmdienst Rheinland-Pfalz e.V. (seit 26.03.2015: medien.rlp – Institut für Medien und Pädagogik e.V.) hat innerhalb der großen Gemeinschaft der Landesfilmdienste, Landesbildstellen, der kirchlichen Medienzentralen und vergleichbarer Einrichtungen der sogenannten AV-Medienarbeit relativ früh einen besonderen Weg eingeschlagen, indem er seine ursprüngliche Hauptaufgabe des landesweiten nichtgewerblichen Filmverleihs durch regionale, überregionale und bundesweite Kooperationen und durch eigene Beschaffungsprogramme geographisch und inhaltlich rasch weiterentwickelt hat. Durch Agenturpartnerschaften mit der Bundesarbeitsgemeinschaft für Jugendfilmarbeit und Medienerziehung e.V., dem heutigen Bundesverband Jugend und Film e.V. (seit 1971) und der AVMZ – Gemeinsame Medienzentrale der Diözesen Fulda, Limburg, Mainz, Speyer und Trier (seit 1973) gelang es bereits zu Beginn der siebziger Jahre einen umfangreichen Filmpool für die nichtgewerbliche Arbeit in Rheinland-Pfalz zu etablieren. Der Agentur-Verleih für weitere kommunale, kirchliche und freie Träger kam im Laufe der Jahre und Jahrzehnte hinzu. Deshalb gibt es in den Geschäftsstellen Mainz, Koblenz und Trier seit langem ein breites Medienangebot für Unterricht, Bildungsarbeit und für die kulturelle Filmarbeit, noch begünstigt durch kontinuierliche Eigenbeschaffungen an Kinder- und Jugendfilmen aus Projektmitteln des Landes (seit 1961).
Die lange Tradition einer engen Kooperation der AV-Medienarbeit von medien.rlp (resp. des Landesfilmdienst Rheinland-Pfalz e.V.) mit Partnereinrichtungen der Kirchen, der Kommunen und freier Träger hatte und hat auch wirtschaftliche Gründe: Die Medienversorgung der außerschulischen und schulischen Bildungs- und Kulturarbeit in Verbindung mit individueller Beratung stellt ein personal- und kostenintensives Geschäft dar. Indem unterschiedliche Träger die Einrichtungen ihrer Medienarbeit unter einem Dach zusammenfassen, ergibt sich nicht nur für die Nutzer der Vorteil des konzentrierten Zugriffs auf ein vielfältiges und attraktives Angebot, sondern auch die Anbieter sparen durch die gemeinsame Nutzung der für die Medienversorgung erforderlichen Infrastruktur und durch die gegenseitige Abstimmung der laufenden Investitionen zur Medienbeschaffung erhebliche Kosten.
Der AV-Medienverleih war von jeher ein dynamisches Tätigkeitsfeld: Das Medienangebot ist inhaltlich beständig zu aktualisieren, und aufgrund des Wandels vom 16mm-Film zur Videokassette und schließlich zur DVD musste es auch in technischer Hinsicht erneuert werden. Die gegenwärtigen Veränderungen gehen darüber hinaus: Hier geht es nicht allein um die inhaltliche Aktualisierung und Anpassung der Medienangebote sowie die Ablösung eines technischen Medienträgers, sondern auch um neue Distributionswege, veränderte Nutzungsgewohnheiten und neue Rahmenbedingungen.
Durch Nutzung der neuen Technologien zur Mediendistribution und -recherche lassen sich die Aufgaben der Medienversorgung im pädagogischen Bereich effizienter und grundsätzlich mit einem geringeren Personalaufwand, somit auf längere Sicht auch kostengünstiger bewältigen. Dies betrifft aber primär eher die technische Seite der Mediendistribution: Über gemeinsame Online-Katalogdatenbanken der Anbietergemeinschaft lässt sich viel leichter nach geeigneten Medien recherchieren, als anhand gedruckter Katalogbände. Und die Mediendistribution per Download oder Streaming ist relativ unaufwändig im Vergleich zum herkömmlichen Post- oder Paketversand.
Auf der anderen Seite gewinnen personalintensive Aufgaben erheblich an Bedeutung durch ein ständig wachsendes Angebot einer unüberschaubar werdenden Zahl an Medien sehr unterschiedlicher inhaltlicher, didaktischer und lizenzrechtlicher Eignung. Die herkömmlichen Aufgaben der Verleihdisposition aus einem klar definierten, überschaubaren Angebot von entsprechend lizenzierten Bildungsmedien verlieren an Bedeutung gegenüber dem Verfügbarmachen von speziell nachgefragten Titeln oder Medien zu bestimmten Themen für diverse Zielgruppen samt der Klärung und Akquisition der erforderlichen Vorführrechte, die nur noch mit einschlägigen Fachkenntnissen zu leisten ist (siehe hierzu Abschnitt 3.6 Neue Aufgaben der Medienberatung).
Grafik/Tabelle 2 – Organisationsschema AV-Medienverleih 2018
Auch in Zukunft kommt es angesichts knapper öffentlicher Kassen auf einen möglichst effizienten Mitteleinsatz an, auf Nutzung von Synergien durch Kooperationen. Hier kann das Strukturprinzip einer integrativen Medienarbeit, welches als originäres Geschäftsmodell fest in der Entwicklungsgeschichte des Landesfilmdienst Rheinland-Pfalz bzw. von medien.rlp verankert ist, nur von Nutzen sein:
Im Folgenden wird zunächst das Medienangebot insgesamt dargestellt, anschließend der Blick auf die Teilangebote von medien.rlp und seiner Agenturpartner gerichtet.
4.1. medien|angebot: Zusammensetzung und Inanspruchnahme
Das Gesamtangebot des Instituts für Medien und Pädagogik e. V. besteht aus den Medienbeständen im Verleih an den Standorten Mainz, Koblenz und Trier sowie aus den Onlineangeboten unter medienzentralen.de und unter medien.rlp.de. In der Regel bestehen diese Angebote aus Filmen auf DVD oder in Form von Mediendateien zum Download oder Streaming, immer ausgestattet mit den Lizenzrechten für öffentliche Vorführungen in der Bildungs- und Kulturarbeit, häufig ergänzt durch didaktisch-methodisches Begleitmaterial.
Insgesamt hat medien.rlp aus eigenen Beständen und aus den Beständen der Agenturpartner im Berichtsjahr 16.281 Medien ausgeliefert. Gegenüber dem Vorjahr (17.784 Medien) ist ein Verleihrückgang von 8,5 % zu verzeichnen, – mit gegenläufigen Entwicklungen in den einzelnen Verleihbereichen: Der Eigenverleih von medien.rlp ist gegenüber dem Vorjahr um etwas über 7 % gestiegen, der zentrale Gemeinschaftsverleih der AVMZ-Diözesen hat sogar rund 14 Prozent zugelegt. Dagegen sind unterschiedlich stark ausgeprägte Rückgänge zu verzeichnen im Verleih der kommunalen Medienzentren in Mainz und Trier sowie im Verleih von Kinder- und Jugendfilmen des Bundesverbandes Jugend und Film e.V..
Eine Besonderheit stellt der Verleih von Printmedien in den Geschäftsstellen in Koblenz und Trier als Teil des Agenturverleihs für das Bistum Trier dar. Rein zahlenmäßig reichte dieser Verleih von Büchern und Printmedien in den Medienläden Koblenz und Trier mit 8.332 Exemplaren über dem gesamten AV- Medienverleih aller Partner in Mainz, Koblenz und Trier hinaus (7.949 ausgeliehene DVDs/Videofilme; ohne Online-Distribution). Der Bedeutung nach kommt indessen den audiovisuellen Gruppenmedien, also dem Angebot an AV-Medien und Medienlizenzen in unterschiedlicher Hinsicht ein viel stärkeres Gewicht zu. Die folgenden Auswertungen beziehen sich insbesondere auf das originäre Hauptangebot an AV-Medien in den unterschiedlichen Angebotssegmenten.
Grafik /Tabelle 3 – AV-Medienverleih 2018 nach Verleihsegmenten (ausgeliehene Kopien)
Neben dem Medienverleih waren 2018 im Bereich der Online-Distribution über medienzentralen.de 3.365 Downloads von Filmen (Vorjahr: 3.114) und 707 Views (Vorjahr: 695) zu verzeichnen. Anders als dies im Bereich des Medienverleihs der Fall ist, bilden die Zahl der Downloads sowie die Vergleichszahlen aus dem Vorjahr keinen Vergleichsmaßstab für den Medieneinsatz: Medien aus dem Online-Angebot werden in der Regel von einem Nutzer/einer Nutzerin nur einmal heruntergeladen und sind dann auf deren Speichermedien offline verfügbar. Zur Einschätzung der „Gesamtreichweite“ müssten also die Downloads der Vorjahre eher hinzuaddiert werden (s.w.u).
Im Folgenden werden die Entwicklungen in den aufgeführten Teilbereichen und in den Geschäftsstellen differenziert dargestellt.
Im Jahre 2018 umfasste das Eigenangebot von medien.rlp insgesamt 4.627 verschiedene Titel mit 17.211 Kopien, einschließlich des 16 mm-Filmarchivs, das nur noch in wenigen speziellen Fällen für Einsätze in der Bildungsarbeit genutzt wird, für eben diese seltenen Fälle aber der Einfachheit halber weiterhin in der Verleih-EDV geführt wird. Aktuell im Verleih genutzt werden hauptsächlich DVDs, mitunter auch Medienpakete, daneben Videokassetten, wenn entsprechende Angebote auf DVD nicht verfügbar sind. Insgesamt wurden im Berichtsjahr 1.728 DVDs und weitere Medien aus dem Bestand von medien.rlp ausgeliefert (Vorjahr: 1.611) und in 1.545 Veranstaltungen mit 16.596 Teilnehmer*innen eingesetzt. Der Verleih von Videokassetten ist in den beiden letzten Jahren so stark zurückgegangen (62 Verleihvorgänge im Jahr 2018), dass der Gesamtverleih nun fast ausschließlich auf DVDs beruht. Dieser Einbruch im Videoverleih hatte u. a. zu einem deutlichen Rückgang im Segment des Eigenverleihs von 2016 auf 2017 geführt, der im Berichtsjahr ein Stück weit ausgeglichen werden konnte (Zuwachs gegenüber dem Vorjahr: + 7,26 %).
Bei der statistischen Erfassung der Veranstaltungsteilnehmer*innen sind wir allerdings auf die Angaben der Entleiher*innen angewiesen, die nicht immer vollständig sind. In solchen Fällen werden Durchschnittswerte eingesetzt, die jährlich neu berechnet werden auf Basis der vorhandenen Daten. Nach diesem Verfahren wurden im Berichtsjahr 16.596 Teilnehmer*innen bei Veranstaltungen mit Medien aus dem Eigenangebot von medien.rlp ausgezählt.
Das „Eigenangebot“ von medien.rlp basiert auf Beschaffungen von Kinder- und Jugendfilmen aus Projektmitteln des MFFJIV zur „Medienerziehung“, auf Medien zur politischen Bildung, die insbesondere aus Projektmitteln der Landeszentrale für politische Bildung regelmäßig beschafft werden sowie aus sonstigen Eigenbeschaffungen und „freien Medien“, die unterschiedliche Institutionen den Medienstellen in Deutschland unentgeltlich zur Verfügung stellen.
Die höchste Nachfrage im Eigenverleih von medien.rlp besteht für das Teilsegment mit Kinder- und Jugendfilmen aus dem Programm zur Medienerziehung (über 1.000 Verleihvorgänge mit 960 Vorführungen und rund 9.500 Veranstaltungsteilnehmer*innen).
Da die Projektmittel nicht ausgereicht haben, um dem Bedarf an aktuellen Kinder- und Jugendfilmen und insbesondere an Online-Lizenzen in diesem Segment zu entsprechen, wurden auf der Basis entsprechender Beschlüsse bzw. Empfehlungen des Vorstandes und der Vereinsprüfer*in 2018 durch Einsparungen an anderer Stelle zusätzliche Eigenmittel in die Medien- und Lizenzbeschaffung investiert: So konnten im Berichtsjahr aus Projektmitteln des MFFJIV zur „Medienerziehung“ 59 Kinder- und Jugendfilme (davon 12 mit Online-Lizenzen) und überdies aus Eigenmitteln 62 Filmtitel (davon 37 samt der Online-Rechte) neu beschafft werden.
Filme und Medien, die in der (gesellschafts-) politischen Bildung eingesetzt werden können, bilden seit langem einen Schwerpunkt im Angebot von medien.rlp. Solange medien.rlp als Landesfilmdienst dem Verbund der „Konferenz der Landesfilmdienste e.V. (KdL) angehörte, prägte der Auftragsverleih für etliche Ministerien, Behörden, politische Verbände und Institutionen das Angebot. Diesen stellte der Landesfilmdienst seine Verleih-Infrastruktur gegen Kostenerstattung zur Verfügung. Das Angebot zur politischen Bildung wurde dementsprechend weitgehend von diesen „Auftraggebern“ bestimmt. Seit dem Ausscheiden aus der KdL besteht das Medienangebot ausschließlich aus Eigenbeschaffungen, die nach inhaltlich-didaktischen Qualitätskriterien sowie gemäß dem aktuellen Bedarf gezielt angekauft werden. Während die Eigenbeschaffungen in früheren Zeiten lediglich eine Ergänzung des Auftragsverleihs darstellten, besteht das Medienangebot zur politischen Bildung seit 2016 fast ausschließlich aus Eigenankäufen. Diese werden zu einem großen Teil durch Fördermittel der Landeszentrale für politische Bildung (LpB) finanziert. Durch diese Förderung zur Beschaffung und die Bereitstellung von Filmen zur politischen Bildung über medien.rlp – Institut für Medien und Pädagogik
e.V. leistet die LpB seit vielen Jahren einen wesentlichen Beitrag zur „Grundversorgung“ der politischen Bildung in Rheinland-Pfalz mit einem geeigneten Film- und Medienangebot.
Das Medienangebot der Landeszentrale für politische Bildung im Verleih von medien.rlp wurde auch 2018 durch Neubeschaffungen ergänzt und aktualisiert. Beschaffungsschwerpunkte waren die Themenbereiche „Demokratie – Demokratieförderung – Extremismusprävention“, „Soziale Ungleichheit – Armut“, „Ökologie – Umwelt – Globalisierung“, „Asyl, Flucht, Migration“ sowie „Frauen und Frauenrechte“.
Zum Jahresende 2018 umfasste das Medienangebot der LpB im Verleih von medien.rlp insgesamt 428 unterschiedliche Titel auf DVD (Vorjahr 362). Durch den Erwerb sogenannter „Lizenz-Upgrades“ konnten von wichtigen Titeln, die bisher nur im zentralen Verleih Mainz verfügbar waren, zusätzliche Kopien in Koblenz und Trier eingestellt werden, dadurch hat sich die Anzahl der im Verleih verfügbaren DVD-Kopien auf 705 erhöht (Vorjahr: 459 Kopien).
Videos (251 Titel) und 16 mm-Filme (239 Titel) sind von eher historischem Interesse – sie werden zwar weiterhin in einem Archiv vorgehalten und vereinzelt für spezielle Zwecke angefragt, der eigentliche Medienverleih basiert mittlerweile fast ausschließlich auf dem DVD-Verleih. Insgesamt wurden im Berichtsjahr 438 Medien ausgeliefert (davon 430 auf DVD) und in 372 Veranstaltungen vorgeführt (bei 3.820 registrierten Teilnehmer*innen).
Das Institut für Medien und Pädagogik e.V. resp. der Landesfilmdienst Rheinland-Pfalz e.V. war bereits im Jahre 2002 über die gemeinsame Streaming-Plattform der Konferenz der Landesfilmdienste e.V. (KdL), vergleichsweise sehr früh in die Online-Distribution eingestiegen. Leider ist es der KdL in den Folgejahren nicht gelungen, ein umfangreicheres Angebot zu etablieren. Dieses hätte nach dem überkommenen Geschäftsmodell der KdL durch Akquisition zusätzlicher Angebote (Online-Medien) bei sogenannten „Auftraggebern“ erfolgen müssen bei gleichzeitiger Erstattung der Kosten für die Nutzung der KdL-Distributions-Plattform durch die betreffenden Auftraggeber. Dieses aus der Tradition des KdL-Filmverleihs übernommene Geschäftsmodell hat sich aber für den Bereich der Onlinedistribution (aus einer ganzen Reihe unterschiedlicher Gründe) als nicht tragfähig erwiesen.
Eine Weiternutzung der vorhandenen Plattform für die Zwecke von medien.rlp kam schon aus rein technischen Gründen nicht in Betracht, da keine Möglichkeit mehr gegeben war, eigen beschaffte, unserem pädagogischen Konzept entsprechende Medien einzustellen und der Jugend- und Bildungsarbeit im Lizenzgebiet Rheinland-Pfalz zur Verfügung zu stellen (keinerlei „Kundenmanagement“/Eingrenzung der Nutzungsberechtigung etc.).
Aus diesem Grund hatten wir im Zuge der Beendigung der Mitgliedschaft in der KdL (zum Jahresende 2015) damit begonnen, im Kontext der Neuentwicklung der Online-Katalogdatenbank eine eigene Plattform zur Online-Distribution zu implementieren. Zum Jahresende 2015 für die Start- und Testphase im Jahr 2016 ein Angebot von 30 Filmen zum Download eingestellt.
Nach der Erprobungsphase dieser Plattform in 2016 wurden 2017 und 2018 umfangreiche Verbesserungen und Weiterentwicklungen vorgenommen. Das Online-Angebot konnte 2017 mit Förderung durch die Landeszentrale für politische Bildung durch einen zusätzlichen Grundstock von 50 Online-Lizenzen für Filme und didaktische Medien zur politischen Bildung erweitert werden.
Während 2017 zunächst Online-Lizenzen wichtiger Titel aus dem vorhandenen DVD-Angebot erworben worden sind, umfassen wurden bei den Neuanschaffungen im Jahr 2018 nach Möglichkeit zugleich die Online-Lizenzen erworben. Im Bereich der Neubeschaffungen zur politischen Bildung aus Projektmitteln der LpB wurden 2018 grundsätzlich die Lizenzrechte zur Online-Distribution (Download und Streaming) angekauft, verbunden mit der Möglichkeit, diese Titel auch als DVD mit den erforderlichen Vorführrechten in Mainz, Koblenz und Trier in den Verleih einzustellen. Dadurch hat sich Verfügbarkeit des Film- und Mediengebotes zur politischen Bildung erheblich verbessert: Durch die genannten Nach- und Neubeschaffung ist bereits mit Jahresbeginn 2019 mehr als ein Viertel des DVD- Angebotes im Bereich der politischen Bildung zugleich per Download und Streaming verfügbar. Die Nutzung durch Multiplikator*innen der Bildungs- und Kulturarbeit ist kostenfrei, Voraussetzung für die Nutzung des Online-Angebots ist eine einmalige Registrierung im Medienportal des Instituts für Medien und Pädagogik (medien.rlp.de/medien-angebot).
Neben dem neuen Download- und Streaming-Angebot – umfasst die weiter entwickelte Katalogdatenbank alle Medien im Verleih von medien.rlp und der Agenturpartner in Mainz, Koblenz und Trier (ohne BJF). Durch entsprechende Filter lassen sich Teildatenbanken für die verschiedenen Partner, für Partnergruppen und für Standorte selektieren. Auf diese Art und Weise konnten Online- Katalogdatenbanken mit den entsprechenden Teilangeboten auf folgenden Websites angebunden werden: medien.rlp, avmz.de, mzsp.de, medienverleih-mainz.de, medienladen-koblenz.de, medienladen-trier.de.
Durch ein entsprechendes „Kundenmanagement“ werden zudem differenzierte Nutzungsberechtigungen aller registrierten Kunden gewährleistet: Kunden können sich auf allen o.g. Websites der Partner einloggen und nach Medien recherchieren, angezeigt werden jeweils nur solche Angebote, die durch den betreffenden Kunden genutzt werden dürfen, sei es per Medienverleih, sei es per Mediendownload.
4.3. Verleih für Kommunale Medienzentren
In seinen Geschäftsstellen Mainz und Trier verleiht medien.rlp auch die Medien der kommunalen Medienzentren, des Medienzentrums der Stadt Mainz (seit 2016: Medienbildung Mainz, MBMZ), des Kreismedienzentrums Mainz-Bingen (KMB) und des Medienzentrums Trier – Gemeinsame Einrichtung der Stadt Trier und des Landkreises Trier-Saarburg (MZT).
Grafik/Tabelle 4 – Verleih für kommunale Medienzentren: Verleihentwicklung und Medienbestand nach Medienart 2018
Das Gesamtangebot an Unterrichts- und Bildungsmedien der kommunalen Partner besteht aus DVDs, Videos sowie sonstigen Medienarten (16 mm-Filme, Diareihen etc.). Die Angebotsnutzung konzentriert sich mittlerweile weitgehend auf DVDs, Videokassetten werden nur noch in nennenswertem Umfang mangels Alternative auf DVD genutzt (255 Verleihvorgänge mit 235 Einsätzen), 16 mm-Filme nur noch in ganz speziellen Einzelfällen. Während die Zahl der verbleibenden Verleihvorgänge mit Videos noch im Vorvorjahr von 593 auf 266, also um mehr als die Hälfte zurückgegangen war, war der Rückgang von 2017 auf 2018 deutlich moderater (255 / 266 Verleihvorgänge). So hat sich auch der Rückgang im Gesamtverleih für die kommunalen Partner mit – 6,8 % gegenüber den Vorjahren deutlich abgeschwächt.
Für die kommunalen Medienzentren liegen jeweils eigene ausführliche Jahresberichte vor, auf die hier verwiesen wird. Daher genügt es an dieser Stelle exemplarisch die Entwicklung im Bereich „Medienbildung Mainz“ (MBMZ), dem Medienzentrum der Stadt Mainz, etwas eingehender darzustellen: Im Jahr 2018 wurden aus dem Bestand von MBMZ insgesamt 1.620 Verleihvorgänge verzeichnet (davon 1.407 DVDs). Für diese ausgeliehenen Medien wurden 1.606 Einsätze im Unterricht und in der Bildungsarbeit mit insgesamt 30.615 Teilnehmer*innen registriert. Die Ausleihe konzentriert sich also sehr deutlich auf das DVD-Angebot (1.380 Einsätze). Im Berichtsjahr wurde das Medienlager in Mainz neu strukturiert. Dabei wurden alle Videokassetten, Diareihen und 16mm-Filme von Medienbildung Mainz aussortiert, die inhaltlich nicht mehr aktuell, technisch in einem schlechten Zustand oder deren Lizenzen abgelaufen waren.
Das Medienangebot wurde 2018 im Bereich der (didaktischen) DVDs weiter ergänzt und aktualisiert. Es umfasste zum Jahresende insgesamt 2.152 unterschiedliche Titel mit 2.418 Kopien im DVD-Format (Vorjahr: 2.082 Titel mit 2.347 Kopien). Zusatzkopien werden nur von besonders nachgefragten Titeln nach Bedarf beschafft.
Besonders nachgefragt waren im Jahr 2018 Medien für den Biologieunterricht, sodann solche für andere naturwissenschaftlich orientierte Unterrichtsfächer. Unter den „Spitzenreitern“ finden sich aber auch Medien für die Fächer Geschichte, Deutsch und Religion. Generell stoßen interaktive didaktische DVDs, die auch für den Einsatz mittels Laptops und Whiteboards geeignet sind, auf besonderes Interesse. Dementsprechend wurden solche Medien – bei Verfügbarkeit – bevorzugt beschafft.
4.4. Mediendistribution für kirchliche Partner
medien.rlp unterhält in allen Geschäftsstellen einen Verleih für kirchliche Partner: In der Geschäftsstelle Mainz für die AVMZ – Medienzentrale der Diözesen Fulda, Limburg, Mainz, Speyer und Trier und im Kontext der AVMZ einen ergänzenden Verleih und weitere Dienstleistungen für das Bistum Speyer (MZSP – Medienzentrale Bistum Speyer), in den Medienläden Koblenz und Trier einen Verleih für das Bistum Trier, in Koblenz außerdem für den Evangelischen Kirchenkreis Koblenz.
Grafik /Tabelle 5 – Verleihentwicklung kirchliche Agenturpartner 2014 – 2018
Nach einem Zuwachs von fast 10 Prozent im Vorvorjahr war der Verleih im Bereich der kirchlichen Verleihagentur im Berichtsjahr um rund 10 Prozent rückläufig. Dieser Durchschnittswert beruht allerdings auf gegenläufigen Entwicklungen in Teilbereichen: Der kirchliche Verleih im Medienladen Koblenz ist 2018 deutlich zurückgegangen, im Medienladen Trier betraf der Rückgang nur die AV- Medien, während im Bereich des Printmedienverleihs ein Zuwachs von rund 4 Prozent zu verzeichnen war.
Hierbei ist zu berücksichtigen, dass neue Verleihangebote auf DVD von den kirchlichen Partnern mittlerweile in der Regel zugleich mit „Online-Lizenzen“ beschafft und für registrierte Kunden also nicht nur im Verleih, sondern auch per Download und Streaming zur Verfügung stehen (s.w.u.).
Eine Besonderheit stellt der zentrale Spielfilmverleih der AVMZ in Mainz dar (Mediendienst der Diözesen Fulda, Limburg, Mainz, Speyer und Trier). Für den gemeinsamen zentralen Verleih der fünf AVMZ-Bistümer in Mainz werden lange Spielfilme in der Regel aus lizenzrechtlichen und aus wirtschaftlichen Gründen nicht mit Online-Lizenz erworben, sondern lediglich mit einer sogenannten v+ö-Lizenz beschafft, d. h.: In der Regel als DVD mit dem Recht zum nichtgewerblichen öffentlichen Vorführung.
Bemerkenswert ist daher der deutliche Zuwachs von 14 Prozent im Verleih der AVMZ: Im Jahr 2018 wurden aus dem zentralen AVMZ-Verleih in Mainz insgesamt 1.022 Filme (zumeist lange Spielfilme) ausgeliefert (Vorjahr: 896) und in 956 Veranstaltungen mit über 10.000 Teilnehmer*innen vorgeführt. zusätzlich 19 Lizenzen aus dem „KFW-Bouquet“ erteilt.
Bei der Vermittlung von Spielfilmlizenzen aus dem sogenannten „kfw-Bouquet“-Angebot setzen die Kunden eigene DVDs in der Bildungsarbeit ein und erhalten für entsprechende Vorführungen von der AVMZ je eine Vorführlizenz. Dieses Lizenzmodell findet insbesondere bei selten nachgefragten Titeln Anwendung, bei denen die Anschaffung einer Verleih-DVD mit Vorführrechten nicht rentabel ist.
Die AVMZ beteiligt sich seit Mai 2012 am gemeinsamen Medienportal der Evangelischen und Katholischen Medienzentralen zur Online-Distribution von Medien (www.medienzentralen.de). Im Jahr 2013 waren 3.000 Downloads zu verzeichnen, und zusätzlich 718 Views, mit denen Filme per Streaming auch als Vorschau gesichtet werden können. Ab 01.02.2014 wurde von den Nutzern ein Beitrag zur Finanzierung eines Teils der administrativen Kosten in Form einer Jahrespauschale von 25,- € erhoben. Für Interessenten, die sich neu registrieren, wird für die Dauer von drei Monaten ein kostenloser Test- Account eingerichtet. Gegenüber dem Jahr 2013 ist der Zahl der Downloads 2014 nach Einführung der Kostenpauschale zunächst deutlich von ca. 3000 auf 731 zurückgegangen (zusätzlich 92 Views). Dieser Rückgang konnte bereits im Folgejahr ausgeglichen werden (2015: 3.224 downloads und 436 views). Seither sind jährlich zwischen 3.600 und rund 4.000 Filmabrufe zu verzeichnen (Summe von Downloads und Views/Streamings). Anders als dies im Bereich des Medienverleihs der Fall ist, bilden die Zahl der Downloads sowie die Vergleichszahlen aus dem Vorjahr keinen Vergleichsmaßstab für den Medieneinsatz: Medien aus dem Online-Angebot werden in der Regel von einem Nutzer/einer Nutzerin nur einmal heruntergeladen und sind dann auf deren Speichermedien offline verfügbar. Zur Einschätzung der „Gesamtreichweite“ müssten also die Downloads der Vorjahre eher hinzuaddiert werden: Im dargestellten Zeitraum seit 2014 wurden die Filme bzw. „Web-DVDs“ samt didaktisch- methodischem Begleitmaterial aus dem AVMZ-Onlineangebot von den registrierten Kunden insgesamt 16.377 Mal per abgerufen, zumeist per Download (13.976).
Die heruntergeladenen Mediendateien können von den Nutzer*innen lokal gespeichert und langfristig beliebig oft in der Bildungsarbeit eingesetzt werden. Anders als beim Verleih von Medien, wo im Zuge der Rückgabe die Zahl der Einsätze schriftlich abgefragt wird, verfügen wir hier über keine statistischen Daten zum Einsatz der Medien. Es ist davon auszugehen, dass die heruntergeladenen Medien im Laufe der Zeit immer wieder eingesetzt werden, so dass die erfasste Anzahl der Downloads und Views eine Art „Mindestreichweite“ darstellen.
Grafik/Tabelle 6 – AVMZ-Medienportal: Nutzung 2014 – 2018
4.5. Verleihagentur für kulturelle Filmarbeit
In der Geschäftsstelle Mainz gibt es seit langem neben einem weiten Spektrum an Unterrichts- und Bildungsfilmen das – im bundesweiten Vergleich – umfangreichste Angebot für die kulturelle Filmarbeit. Seit 1961 erfolgen aus Projektmitteln des Landes kontinuierliche Eigenbeschaffungen an Kinder- und Jugendfilmen. Durch Agenturpartnerschaften mit der Bundesarbeitsgemeinschaft für Jugendfilmarbeit und Medienerziehung e.V., dem heutigen Bundesverband Jugend und Film e.V. (seit 1971) und der AVMZ – Mediendienst der Diözesen Fulda, Limburg, Mainz, Speyer und Trier (seit 1973), ist es gelungen zusammen mit den Eigenbeschaffungen einen umfangreichen Filmpool für die nicht gewerbliche Arbeit zu etablieren.
Der Spielfilmverleih des Bundesverbandes Jugend und Film e.V. (BJF) beim Institut für Medien und Pädagogik e. V. in Mainz wird seit einigen Jahren durch einen eigenen Vertrieb guter Kinder- und Jugendfilme als Kauf-DVDs mit Vorführrechten ergänzt. Diese zusätzliche Vertriebsschiene im Bereich von DVDs stärkte insgesamt die Nutzung und den Einsatz von qualitativ hochwertigen Kinder- und Jugendfilmen, sie schwächte aber zugleich den Distributionsweg des Verleihs. Der parallele Distributionsweg des „Vertriebs“ ist somit ein Grund neben anderen dafür, dass der Verleih von Filmen rückläufig ist. Der Rückgang bei der Zahl der ausgelieferten Kopien lag 2018 bei rund 16 Prozent, die Anzahl von Filmvorführungen war mit rund 7 Prozent deutlich weniger stark rückläufig (2017: 2.522 Vorführungen mit 75.374 Veranstaltungsteilnehmer*innen/2018: 2.335 Vorführungen mit 61.635 Veranstaltungsteilnehmer*innen). Offensichtlich wurden 2018 die ausgeliehenen Filme im Durchschnitt häufiger eingesetzt.
Einer weiterhin guten Nachfrage erfreuen sich die Spielfilmangebote aus Eigenbeschaffungen von medien.rlp und der AVMZ, die seit Spätherbst 2010 neben dem DVD-Verleih auch Vorführlizenzen des Katholischen Filmwerks vermittelt und einzelne Spielfilme auch per Download anbietet. Die Beschaffung von Spielfilmen wird zwischen medien.rlp und der AVMZ in jedem Einzelfall abgestimmt. Im Ergebnis ist das Spielfilmangebot des Instituts für Medien und Pädagogik e.V. größtenteils an Kinder und Jugendliche gerichtet, das der AVMZ weitgehend primär für die Erwachsenenbildung bestimmt, in der Regel aber zugleich für die Jugendarbeit geeignet. Die Spielfilmangebote beider Partner sind nicht nur über den gemeinsamen Online-Katalog erschlossen, sondern werden zusätzlich in einem PDF- Katalog publiziert, der regelmäßig aktualisiert und über die unterschiedlichen Webseiten zugänglich ist.
4.6. Mediendistribution – Lizenzvermittlung – Medienberatung
Im Zusammenhang mit dem zentralen Verleih von Kinder- und Jugendfilmen ab Mainz wird das Institut für Medien und Pädagogik e. V. mehr und mehr zu einer Anlaufstelle für die kulturelle Filmarbeit, deren Service häufig weit über den bloßen Verleih und die Filmdistribution hinausgeht. Dies hat auch mit grundsätzlichen Veränderungen in diesem Tätigkeitsfeld zu tun: Bis in die 1980iger/1990iger Jahre bestand das Spielfilmangebot für die Kultur- und Bildungsarbeit ausschließlich aus einem klar definierten Angebot an 16 mm-Filmen. Diese 16 mm-Filme waren eigens für die nichtgewerbliche Filmarbeit hergestellt worden (als „Schmalfilmkopien“ der ursprünglich auf 35 mm-Material gedrehten Kinofilme) und stets mit den erforderlichen Vorführrechten für den nichtgewerblichen Bereich ausgestattet. In der 16 mm-Ära galt vereinfacht gesprochen die Regel: Alles was an vorführbarem Filmmaterial verfügbar ist, darf auch in der Kultur- und Bildungsarbeit gezeigt werden. Hingegen ist heute ein unüberschaubares Angebot an Kino-Spielfilmen auf Kauf-DVDs und online verfügbar, dieses darf aber nicht ohne Weiteres öffentlich vorgeführt werden. Immer häufiger erreichen uns Anfragen nach den Vorführrechten für bestimmte Titel, die nicht in unserem Angebot bzw. bei unseren Agenturpartnern (samt Vorführrechten) vorhanden sind. Die Beantwortung solcher Anfragen und die Vermittlung der im Einzelfall erforderlichen Lizenzen ist oft mit einem erheblichen Aufwand verbunden und aufgrund der komplizierten rechtlichen Situation ohne einschlägiges Fachwissen nicht zu leisten (gewerbliche und nichtgewerbliche, Home-Video/DVD-Rechte und Kinorechte liegen keineswegs immer in einer Hand).
Über die reine Lizenzvermittlung hinaus sind gerade im nichtgewerblichen Bereich in vielen unterschiedlichen Einzelfällen weitere komplizierte Fragen zu klären und zu verhandeln. Denn in der nichtgewerblichen Spielfilmarbeit (einschließlich langer Kinodokumentationen) sind die Regeln der Nichtgewerblichkeit viel strikter zu beachten, als dies beim Einsatz von Unterrichts- oder Bildungsmedien in mehr oder weniger geschlossenen Vorführkontexten der Fall ist. Die gewerblichen Filmverleiher achten sehr konsequent auf die Einhaltung der Regeln und gehen rechtlich gegen Verstöße vor. Und die Regeln der Nichtgewerblichkeit des Filmeinsatzes sind keineswegs durchgängig eindeutig definiert. Sie variieren je nach Filmtitel, Rechte-Inhaber und Vorführkontext. So ist häufig mit den Lizenzgebern in Einzelfällen zu klären, ob die nichtgewerbliche Lizenz beispielsweise eine Open- Air-Vorführung zulässt, ob Ankündigungen in Veranstaltungsprogrammen oder auch im Internet unter das Werbeverbot fallen, ob geringfügiger Eintritt oder Spenden zur Kostendeckung die Nichtgewerblichkeit beeinträchtigen etc..
Das traditionelle Aufgabenfeld des Verfügbarmachens von Filmen für die Kultur- und Bildungsarbeit durch Medienankauf und Medienverleih verändert sich nicht nur in technischer Hinsicht insbesondere durch die Online-Distribution, sondern mehr noch durch zusätzliche Dienstleistungen einer differenzierten intensiven Fachberatung.
5. Kooperationsvereinbarungen und Mitgliedschaften
5.1. Bestehende Agenturpartnerschaften im Bereich der Mediendistribution
5.2. Mitgliedschaften von medien.rlp – Institut für Medien und Pädagogik e.V.
Neben einer großen Anzahl relativ kurzfristiger Kooperationsvereinbarungen im Bereich der medienpädagogischen Projekte mit zahlreichen Partnern insbesondere aus der Jugendarbeit (siehe hierzu die Auflistungen in den Abschnitten über die einzelnen Projekte), werden in diesem Kapitel die längerfristigen, vertraglich vereinbarten Partnerschaften dargestellt.
5.1. Bestehende Agenturpartnerschaften im Bereich der Mediendistribution
medien.rlp bietet in seinen Geschäftsstellen Mainz, Koblenz und Trier nicht nur nicht nur eigene Medien, sondern übernimmt darüber hinaus im Rahmen vereinbarter Dienstleistungen gegen Erstattung seiner Kosten auch die Mediendistribution anderer Einrichtungen und Partner. Alle „Agenturpartnerschaften“ im Bereich der Mediendistribution inklusive früherer Kooperationen, die heute in dieser Form nicht mehr existieren (z. B. für das Kinder- und Jugendfilmzentrum in Deutschland oder für das AV-Medienzentrum der Stadt Neustadt a.d.W.) sind in Kapitel 6 (Daten zur Entwicklung) aufgeführt. Die folgende Liste beschränkt sich auf die Agenturpartnerschaften, die im Berichtsjahr 2018 Bestand hatten:
1971 ab Mainz für den Bundesverband Jugend und Film e.V. (bis 31.12.1991: die Bundesarbeitsgemeinschaft für Jugendfilmarbeit und Medienerziehung e.V., Frankfurt – BAG),
1973 bzw. 1976 (Fulda) für die AV-Medienzentrale Mainz der Diözesen Fulda, Limburg, Mainz, Speyer und Trier (AVMZ), bis 1996 ab Mainz, Fulda, Koblenz, Neustadt, Saarbrücken, Trier und Wetzlar, ab 01.01.1997 gemeinsamer zentraler AVMZ-Verleih für die fünf Diözesen ab Mainz,
1975 für das AV-Medienzentrum der Stadt Mainz, 2016 umbenannt: „Medienbildung Mainz“
1977 ab Trier für das Medienzentrum Trier des Landkreises Trier-Saarburg und der Stadt Trier (MZT),
1985 ab Mainz für die Kreisbildstelle Mainz-Bingen (KMB), 2003 Namensänderung:
Kreismedienzentrum Mainz-Bingen,
2000 ab Koblenz für das Bistum Trier (Medienladen Koblenz)
2002 ab Trier für das Bistum Trier (Medienladen Trier)
2007 ab Trier für das Bistum Trier: Integration der Verleihangebote des Katechetischen Instituts Trier mit Ergänzungsbücherei des Bistums in den Medienladen Trier; Auflösung der „Ergänzungsbüchereien“ zum 31.12.2015
2008 Übernahme zusätzlicher Dienstleistungen für das AV-Medienzentrum der Stadt Mainz im Zuge eines erweiterten Geschäftsbesorgungsvertrages ab 01.07.2008
2010 ab Koblenz mit dem Evangelischen Kirchenkreis Koblenz
2015 ab Mainz für die Medienzentrale Bistum Speyer
5.2. Mitgliedschaften von medien.rlp – Institut für Medien und Pädagogik e.V.
6. Daten zu Organisation und Struktur
6.1. Vorstand und Vereinsprüfer
6.1. Vorstand und Vereinsprüfer
Im Rahmen der Mitgliederversammlung am 07.09.2017 in Thallichtenberg wurden vor Ablauf der Wahlperiode wegen des Ausscheidens des Vorsitzenden (Landrat Dr. Winfried Hirschberger), des Schatzmeisters (Jugendpfleger Rainer Kuntz) und der Vertreterin der Landesorganisationen der Weiterbildung (Karola Büchel) Nachfolger*innen gewählt. Danach setzt sich der Vorstand wie folgt zusammen:
Vorstand:
Vorsitzende: Landrätin Dr. Susanne Ganster, Landkreis Südwestpfalz
Stellvertreterin: Bürgermeisterin Prof. Dr. Cornelia Reifenberg, Ludwigshafen am Rhein
Schatzmeister Jugendpfleger Werner Barthel, Landkreis Kusel
Schriftführer Ltd. staatl. Beamter Dr. Stefan Cludius, Kreisverwaltung Mainz-Bingen
Beisitzer:
Beigeordneter Harald Pitzer, Landkreistag Rheinland-Pfalz
Steffi Rohling, Verband der Volkshochschulen in Rheinland-Pfalz
Volker Steinberg, Evangelische Jugend der Pfalz
Ehrenvorsitzender:
Landrat a. D. Dr. Richard Groß, Trier
Beratende Vorstandsmitglieder:
Verkehrsdirektor a. D. Klaus Busch, Worms
Walter Danner, Medienkompetenz-Netzwerk Südwestpfalz e.V., Pirmasens
Horst Grundheber, Geschäftsführer medien.rlp – Institut für Medien und Pädagogik e.V.
Klaus Peter Lohest, Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz
Kirchenrat Thomas Niederberger, Evangelische Kirche der Pfalz, Speyer
Landrat a. D. Werner Schröter, Dannstadt-Schauernheim
Ordinariatsdirektor Dieter Skala, Katholisches Büro Mainz für Katholische Kirche
Benjamin Stingl, Ministerium für Bildung RLP – für die Leiter*innen der kommunalen Medienzentren in Rheinland-Pfalz
Rainer Ullrich, Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz bis 12.09.2018
Horst Wenner, Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz ab 12.09.2018
Vereinsprüfer:
Thomas Sartingen, Katholische Landesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung in Rheinland-Pfalz e.V.
Vera Schückler, Landjugend Rheinhessen-Pfalz e.V
In Vorstandssitzungen, Mitgliederversammlungen und den Sitzungen der Vereinsprüfer der vergangenen Jahre war wiederholt die Frage der strukturellen und inhaltlichen Ausgestaltung der beiden Geschäftsstellen in Koblenz und Trier thematisiert worden. Konsens bestand hinsichtlich des grundsätzlichen Ziels, die Geschäftsstellen zu erhalten, aber stärker in die medienpädagogische Arbeit einzubinden. Dem wurde für die Geschäftsstelle Koblenz bereits vor drei Jahren durch die Besetzung der Stelle des scheidenden Geschäftsstellenleiters mit einer medienpädagogische Fachkraft Rechnung getragen. Seit dem zweiten Halbjahr 2018 gibt es nun auch in der Geschäftsstelle Trier – neben dem für Mediendistribution und Medienberatung zuständigen Mitarbeiter Marius Hött – mit Annika Müller eine Ansprechpartnerin vor Ort für die medienpädagogische Arbeit in der Region.
Am Standort Koblenz fanden im Jahr 2018 mehrere einschneidende Veränderungen statt, die jeweils eine Umstellung und Neustrukturierung erforderten.
Seit Anfang 2018 befindet sich Stefanie Kunze in Elternzeit und ist zunächst bis Ende 2019 mit reduzierter Stundenzahl (19,5 Stunden) im Medienladen tätig. Herr Krämer ist weiterhin im Rahmen einer geringfügigen Beschäftigung als Vertretung verfügbar und vertritt Frau Kunze im Verleih, wenn diese Projekte während der Verleihzeit durchführt. Ab April 2018 konnte die andere Hälfte von Frau Kunzes Stelle wiederbesetzt werden. Susan Krause unterstützte mit ebenfalls 19,5 Stunden als Mitarbeiterin den Medienladen Koblenz. Sie betreute gemeinsam mit Frau Kunze den Verleih und führte medienpädagogische Projekte wie „Klasse Filme!“ im Medienladen und auch medienpädagogische Projekte mit Kooperationspartnern in der Jugendarbeit vor Ort durch. Dadurch konnten die Angebote der letzten Jahre wie gewohnt fortgeführt werden, auch wenn durch die Vakanz zu Beginn des Jahres und die Einarbeitungsphase von Frau Krause die Anzahl der Projekte zunächst etwas eingeschränkt werden musste.
Da Frau Krause kurzfristig eine unbefristete Stelle angeboten bekam, beendete sie leider ihre Mitarbeit bei medien.rlp Ende September 2018. Die halbe Stelle blieb im Oktober und November unbesetzt. Ab Dezember konnte Corinna Schaffranek für die Mitarbeit bei medien.rlp in der Außenstelle Koblenz gewonnen werden. Frau Schaffranek ist Medienpädagogin und verfügt über langjährige Erfahrung in der Jugendarbeit sowie in der Durchführung von medienpädagogischen Projekten. Aufgrund dieser besonderen Voraussetzungen und Fähigkeiten ist eine Umstrukturierung der Arbeitsaufteilung zwischen den beiden Kolleginnen sinnvoll.
Frau Schaffranek konzentriert sich mit ihrer halben Stelle auf die medienpädagogische Arbeit. Sie arbeitet eng mit dem Medienpädagogik-Team in Mainz zusammen, übernimmt bei landesweiten Projekten die Betreuung der Projektstandorte in der Region Koblenz und akquiriert auch selbständig neue Projektpartner. Durch ihre guten Kontakte zu Kooperationspartnern im Koblenzer Raum und die zeitliche Flexibilität kann sie so die Projektarbeit vom Standort Koblenz weiter ausbauen ist bereits mit vielen Projekten sehr aktiv.
Frau Kunze konzentriert sich auf den Medienverleih und die Medienberatung, den laufenden Geschäftsbetrieb in Koblenz und die Kooperation mit den Partnern des Medienladens und den Partnern im Kurt-Esser-Haus. Sie unterstützt die Öffentlichkeitsarbeit des Standorts Koblenz durch die regelmäßig erscheinenden Newsletter, mit denen sowohl neue Medien als auch Projektangebote beworben werden. Sie organisiert weiterhin das Klasse Filme! Projekt und nutzt die Erfahrungen der letzten Jahre sowie die bestehenden Kontakte zur örtlichen Jugendarbeit zur Unterstützung der medienpädagogischen Arbeit von medien.rlp in Koblenz.
Im Zuge der Umstrukturierung wurde in den Räumen des Medienladens ein Projektbüro eingerichtet sowie die technische Ausstattung des Standorts Koblenz deutlich verbessert. Dadurch und durch die Unabhängigkeit Frau Schaffraneks von den Öffnungszeiten des Verleihs können von Koblenz aus nun deutlich mehr Projekte angeboten und durchgeführt werden, als es vorher der Fall war.
Im Verleih werden der Medienbestand und die Gestaltung des Verleihraums weiter modernisiert. Veraltete Medien werden aus dem Verleih genommen und die neuen Medien kundenfreundlich präsentiert. Der Medienladen wird von seinen Kund*innen vor allem wegen des gut sortierten Medienangebots und der Hilfsbereitschaft und Einsatzfreude der Mitarbeiter*innen geschätzt. Die Zusammenarbeit mit den Kooperationspartner ist weiterhin sehr positiv. Die Seminarräume werden häufig von den Kooperationspartnern genutzt und auch externe Gruppen schätzen die Räume als Tagungsräume.
Durch den Wechsel unserer medienpädagogischen Mitarbeiterin Annika Müller zum 01. Juni 2018 von Mainz in die Trierer Geschäftsstelle, wurde die medienpädagogische Projektarbeit in der Region Trier ausgebaut. So wurden zum einen Schulungen mit den Schwerpunkten „Öffentlichkeitsarbeit“ und „Aktive Videoarbeit“ in Trier, Birkenfeld und Daun mit Kooperationspartner*innen aus der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit durchgeführt. Zum anderen konnten einige Stationen des Online-Projektes „lokal-global“ sowie insgesamt zehn Termine der Kinder- und Jugendfilmtour „Popcorn im Maisfeld“ im Raum Trier von Annika Müller übernommen werden. Im direkten Kontakt mit den Kolleg*innen aus der Jugendarbeit vor Ort wurde deutlich, dass es einen erheblichen Bedarf und ein großes Interesse an medienpädagogischen Fortbildungsangeboten in der Region Trier gibt. So konnte in Kooperation mit dem Bürgerhaus Trier-Nord e.V. für Anfang 2019 ein weiterer Zertifikatskurs „Medienbildung in der Jugendarbeit“ vereinbart werden.
Im Juli 2018 fand zum bereits zweiten Mal in Kooperation mit der Europäischen Vereinigung für Eifel und Ardennen (EVEA) das Rad-Medien-Projekt (m.part) unter dem Titel „Von Schengen nach Europa – Wohin geht’s?“ an der deutsch-luxemburgischen Grenze statt. Hierbei setzten sich 27 Jugendliche aus Deutschland, Luxemburg, Finnland, Frankreich und der Slowakei eine Woche lang in medienpädagogischen Kleinprojekten mit dem Thema „Europa“ auseinander und gestalteten gemeinsam eine interaktive Karte (StoryMap). Nebenbei erkundeten sie die deutsch-luxemburgische Großregion auf dem Fahrrad.
Ein weiteres m.part-Projekt wurde im Haus auf dem Wehrborn in Aach durchgeführt, bei dem junge Bewohner*innen ihre Wünsche an den neu geplanten Jugendtreff vor Ort filmisch äußerten. Auch die langjährige Kooperation mit der EVEA im Rahmen der europäischen Jugendbegegnung „Freizeit kreativ gestalten“ wurde wieder personell und medientechnisch unterstützt.
Um die Netzwerkarbeit im Raum Trier voranzutreiben, wurden außerdem Projektansätze von medien.rlp im Treffen der AG Jugendpflege Trier-Saarburg am 24. Oktober 2018 sowie im Arbeitskreis Gewaltprävention Trier-Saarburg beim ersten Treffen am 27. November 2018 vorgestellt, wodurch sich folglich einige Projektplanungen mit Schwerpunkt „Jugendbeteiligung“ für 2019 ergeben haben. Durch die Projektförderung „OPENION“ der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung GmbH kam Mitte 2018 ein Projektverbund mit der Realschule Plus und FOS Birkenfeld zustande, im Rahmen dessen vom 28. bis 30. November 2018 ein Videoprojekt mit der Demokratie AG der Schule realisiert werden konnte. Die Förderung wird 2019 fortgeführt und zum Ende des Jahres abgeschlossen sein. Im Rahmen eines weiteren OPENION-Projektverbunds konnte Annika Müller als Honorarkraft für ein Tagesprojekt (20. November 2018) im Bereich „digitale Jugendbeteiligung“ an der IGS Morbach gewonnen werden.
7. Daten zur Entwicklung
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